Am Mittwoch ist die neue Zentrale der Evangelischen Heimstiftung an der Hackstraße beim Stöckachplatz auch ganz offiziell eingeweiht worden. Rund 180 Mitarbeiter sind dort seit Ende Mai beschäftigt. Unter den Gästen waren auch Landesbischof Otfried July, Sozialminister Manfred Lucha und Sozialbürgermeister Werner Wölfle.

S-Ost - Gearbeitet wird in der neuen Zentrale der Evangelischen Heimstiftung (EHS) an der Hackstraße schon seit Ende Mai, jetzt ist der markante Neubau in der Nähe des Stöckachplatzes offiziell eingeweiht worden. Bei dem gut zweieinhalbstündigen Festakt mit mehr als 150 Gästen, darunter auch Landesbischof Otfried July, war immer wieder auch die Bedeutung des Neubaus für das Stadtviertel Thema.

 

Zentralisierung, Digitalisierung, Neubau

„Wir waren kurz davor, auf die grüne Wiese zu gehen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Heimstiftung, Bernhard Schneider, am Mittwoch. „Wir sind froh, dass wir es nicht getan haben.“ Dabei war der Neubau auf dem nicht ganz einfachen Grundstück an der Hackstraße und das damit verbundene Interimsquartier an der Neckarstraße für die Stiftung ein Kraftakt. „Dieser Tag ist eine Zäsur in der Geschichte der Evangelischen Heimstiftung“, sagte Schneider. Die Stiftung sei in einem Prozess, der im Dezember 2012 mit der Entscheidung für den Neubau begonnen habe, neu strukturiert worden. Zentralisierung, Digitalisierung und Neubau – das waren die drei wichtigen Punkte in der Neuausrichtung. Schneider: „Die Stiftung kann relativ entspannt in die Zukunft schauen.“

Sozialminister Manfred Lucha ging in seiner Rede auf den Standort am Stöckach ein. „Mit der Entscheidung, hier zu bleiben, haben Sie einen Merkposten gesetzt in diesem Arbeiterstadtbezirk“, sagte er. „Mit diesem Gebäude werten Sie diesen Stadtteil auf!“ Der Minister war auch von der Architektur angetan. „Es ist saugut gemacht!“

Auch Sozialbürgermeister Werner Wölfle zeigte sich beeindruckt. Das Viertel sei kein Vorzeigegebiet. „Aber ich bin sicher, dass es gelingt, mit diesem Anker, den Sie gesetzt haben, das Quartier zu stabilisieren“, sagte Wölfle bei dem Festakt. „Und ich bin mir sicher, das wir den Rest drumherum auch noch aufgewertet bekommen.“ Er habe sich bei der Grundsteinlegung nicht vorstellen können, was hier möglich sei. Wölfle: „Gratulation für den außergewöhnlichen Bau und dafür, auf so engem Raum so etwas hinzubekommen!“

7700 Mitarbeiter im ganzen Land

Die 1952 gegründete Evangelische Heimstiftung ist Mitglied im Diakonischen Werk und betreut unter anderem in 84 Pflegeheimen und neun Tagespflegeeinrichtungen im ganzen Land gut 11 000 ältere Menschen. Die Stiftung hat zurzeit rund 7700 Mitarbeiter. Die Neuausrichtung und auch der Neubau waren durch das starke Wachstum des Unternehmens dringend erforderlich geworden. Die Gebäude Hackstraße 12 und Hackstraße 14 hatte die Heimstiftung im Jahr 1997 gekauft. Ende 2012 war die Entscheidung gefallen, die bisherige Zentrale der Heimstiftung in der Hackstraße 12 zu modernisieren und das Gebäude Hackstraße 14 mit dem ehemaligen Palmbräuhaus abzureißen, durch einen Neubau zu ersetzen und so aus den Gebäuden 12 und 14 eine Einheit zu bilden.

Seit Ende Mai arbeiten in dem nach außen wie ein kompletter Neubau wirkenden Komplex rund 180 Mitarbeiter der Stiftung, Platz ist für gut 200. Außerdem bieten die Häuser Konferenz- und Schulungsräume, ein Betriebsrestaurant mit Café und seit Kurzem auch eine neu gestaltete Gartenanlage, die bis hinauf zur Landhausstraße reicht. In der Tiefgarage stehen 82 Parkplätze zur Verfügung, darunter auch vier mit Ladestation für Elektrofahrzeuge. Die Evangelische Heimstiftung hat 19,3 Millionen Euro in ihre neue Zentrale investiert, 150 000 Euro davon kamen von der Stadt als energetische Förderung, weitere 150 000 Euro kamen aus Fördermitteln für das Sanierungsgebiet Stöckach.

Im jetzt frei gewordenen Interimsquartier an der Neckarstraße könnte nun ein Wohnungsbauschwerpunkt im Stuttgarter Osten entstehen.