Andreas Schwarz ist vor zehn Jahren in der Stuttgarter Zeitung als ein Gemeinderat der neuen Generation vorgestellt worden. So hemdsärmelig wie auf seinem Jugendbild präsentiert sich der Landtagsabgeordnete von heute nicht mehr.

Kirchheim - Vor nicht ganz zehn Jahren ist Andreas Schwarz schon einmal in dieser Zeitung vorgestellt worden. Als „junger Ratsherr“ in einem Beitrag, der die Überschrift „Aufstan d der E-Mail-Generation“ getragen hat. Dabei ist auch das Bild entstanden, das ihn im Alter von 26 Jahren zeigt und das wir hier noch einmal veröffentlichen. Damals war der Jungpolitiker immerhin schon sieben Jahre lang Mitglied im Gemeinderat seiner Heimatstadt Kirchheim. Jetzt ist er 36 Jahre alt und würde, gemessen am Altersschnitt der Gemeinderäte im Land, immer noch als ein junger Ratsherr durchgehen. Und als ein junger Kreisrat, und als ein junger Landtagsabgeordneter und erst recht als ein junger stellvertretender Fraktionsvorsitzender einer Regierungspartei.

 

Die E-Mail ist als politisches Handwerkszeug allerdings inzwischen nicht mehr so jung – schon längst ist das I-Pad Andreas Schwarz’ ständiger Begleiter und Stichwortgeber. Was sich nicht geändert hat, ist sein Antrieb, Politik zu machen. „Ich habe Lust, noch sehr viel zu bewegen und zu gestalten“, sagt der Grünen-Landtagskandidat im Wahlkreis 8, Kirchheim/Teck.

Selbstbewusste Regierungsbilanz

Selbstbewusst blickt Schwarz, der sich als begeisterter Rennradler gerne den gefürchteten Albaufstieg nach Bissingen-Ochsenwang gibt, auf die vergangenen fünf Jahre Regierungsarbeit in Stuttgart zurück. „Das Land steht in allen Politikfeldern sehr gut da“, sagt er.

Wenn sein 65 Jahre alter CDU-Wahlkreiskonkurrent Karl Zimmermann der Landesregierung Versäumnisse in Fragen der inneren Sicherheit vorwirft, dann greift Andreas Schwarz nur kurz zu seinem I-Pad. Vorsprung durch Technik. „Hier: wir haben 700 Polizeistellen neu geschaffen. Das sind genau die 700, die die CDU/FDP-Vorgängerregierung gestrichen hat“, sagt er und verweist auf die Statistik. Ähnlich sieht es bei den Investitionen in den Straßenunterhalt aus. Zwei, drei Wischer mit dem Daumen und die Zahlen erscheinen auf dem kleinen Bildschirm. „Da“, sagt Schwarz dann, „wir haben, im Vergleich zur Vorgängerregierung, die Mittel für den Straßenunterhalt mehr als verdoppelt – auf jetzt 120 Millionen Euro pro Jahr“.

„Wir spielen auf Sieg, nicht auf Platz“

Auch die grün-rote Bilanz bei der Kinderbetreuung könne sich sehen lassen. Vom derzeitigen Niveau der frühkindlichen Bildung und Betreuung im Land habe man vor dem Regierungswechsel vor fünf Jahren nur träumen können, sagt Schwarz, und verweist auf die entsprechenden Statistiken und lässt das I-Pad dann in seiner natürlich grünen Hülle verschwinden.

Den Wahlkampf geht Schwarz gelassen und selbstbewusst an. „Wir müssen nicht angreifen, wir müssen aber auch nicht verteidigen. Wir spielen auf Sieg, nicht auf Platz“, sagt er. Auf der Liste, die der Grünen-Politiker gerne noch als Sieger abhaken will, steht der Ausbau der S-Bahn über den jetzt feststehenden Endbahnhof Neuhausen hinaus bis ins Neckartal. „Wir brauchen eine S 8, die von Böblingen aus in den Raum Wendlingen/Nürtingen führt. So verbinden wir die einwohnerstarken Zentren im Neckartal und rund um Kirchheim mit den vielen Arbeitsplätzen auf den Fildern und im Raum Böblingen/Sindelfingen“, sagt er. Eine direkte S-Bahnverbindung über den Flughafen nach Böblingen würde zudem die stark frequentierte Neckartal-Schiene entlasten.