Für den einen ist es die belastende Doppelfunktion, für den anderen die indirekte Jobgarantie: Das Kapitänsamt in der Fußball-Bundesliga. Nur einer der 18 Spielführer in dieser Saison ist gewählt worden.  

Für den einen ist es die belastende Doppelfunktion, für den anderen die indirekte Jobgarantie: Das Kapitänsamt in der Fußball-Bundesliga. Nur einer der 18 Spielführer in dieser Saison ist gewählt worden.

 

Berlin - Anführer, Antreiber, Ansprechpartner: Beim wichtigen Amt des Mannschaftskapitäns setzen die 18 Clubs der Fußball-Bundesliga vor allem auf Kontinuität. Zu Beginn der 52. Saison gibt es nur vier neue Gesichter.

Der prominenteste Wechsel fand bei Vizemeister Borussia Dortmund statt. Der 34-jährige Sebastian Kehl trat im Juli nach sechs Jahren von seinem Amt zurück. Dass er seine spielerische Laufbahn nach der Saison beenden wird, war bereits bekannt. Zu seinem Nachfolger erklärte Trainer Jürgen Klopp Verteidiger Mats Hummels.

Neue Chefs gibt es auch bei Hannover 96 und Eintracht Frankfurt, bei Hannover fühlt es sich allerdings nicht so an. Lars Stindl - seit 2010 bei 96 - trat in der vergangenen Saison bereits als Mannschaftsführer auf, weil sich der eigentliche Kapitän Steven Cherundulo mit Verletzungen herumschlug. Nach dessen Rücktritt ist der 24-jährige Mittelfeldspieler nun regulär im Amt.

Neuer Kapitän bei der Eintracht

Bei der Eintracht hat Neu-Trainer Thomas Schaaf einen Neu-Kapitän bestimmt und die Hierarchie umgekrempelt: Für den zu 1899 Hoffenheim gewechselten Pirmin Schwegler trägt jetzt Torhüter Kevin Trapp die Binde. Publikumsliebling Alexander Meier, der seit zehn Jahren in Frankfurt spielt, galt eigentlich als Kandidat - noch während der ganzen Vorbereitung ließ ihn Schaaf als Kapitän auflaufen.

Neu in der Liga und neu als erster Ansprechpartner ist Uwe Hünemeier. Der Innenverteidiger wird Aufsteiger SC Paderborn als Kapitän in die erste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte führen. Der 28-Jährige war zuletzt Vizekapitän hinter Markus Krösche. Der hat seine aktive Karriere beendet und trainiert jetzt Paderborn II.

Die übrigen Erstligisten haben ihre Kapitäne behalten. Die ältesten Hasen sind Rafael van der Vaart, der schon von 2006 bis 2008 HSV-Kapitän war und dieses Amt auch nach seiner Rückkehr 2012 wieder bekleidet, Nikol?e Noveski von Mainz 05, der seit 2007 das Amt innehat - allerdings erst seit 2009 wieder in der ersten Liga - und Simon Rolfes von Bayer Leverkusen. Der 32-Jährige ist seit Beginn der Saison 2008/09 Kapitän. Philipp Lahm wird nach seinem Rücktritt als Spielführer der Nationalmannschaft nach der WM noch fokussierter auf sein Kapitänsamt beim deutschen Meister FC Bayern München sein.

Auch beim VfB bleibt der Kapitän

Wenn die Bayern am Freitag mit dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg die neue Saison einleiten, wird Lahm aber wohl der einzige reguläre Spielführer auf dem Platz sein: Diego Benaglio - neben Frankfurts Trapp der zweite Torhüter-Kapitän - ist an einem Infekt erkrankt und fehlt laut „Bild“ wie auch beim Pokalsieg der Wolfsburger am Sonntag.

Ebenfalls nichts geändert hat sich bei Schalke 04 (Benedikt Höwedes), Borussia Mönchengladbach (Filip Daems), dem FC Augsburg (Paul Verhaegh), der TSG 1899 Hoffenheim (Andreas Beck), dem VfB Stuttgart (Christian Gentner), Hertha BSC (Fabian Lustenberger), Werder Bremen (Clemens Fritz) und dem 1. FC Köln (Miso Brecko).

Beim SC Freiburg läuft alles noch ein wenig anders: Dort bestimmt nicht der Trainer den Kapitän. Julian Schuster wurde von der Mannschaft erneut zum Spielführer der Streich-Elf gewählt.