Ein Elfjähriger hatte seinen Eltern und der Polizei erzählt, ein Dunkelhäutiger hätte ihn am Seeplatz angegriffen. Doch inzwischen gibt es drei Zeugen, die eine andere Version der Geschichte erzählen.

Korb - Die Hinweise darauf, dass der Angriff auf einen elfjährigen Jungen vom Mittwochmorgen in Korb (Rems-Murr-Kreis) von diesem nur erfunden worden ist, verdichten sich weiter. „Wir gehen inzwischen davon aus, dass diese Geschichte eine Schutzbehauptung des Jungen war“, sagt ein Polizeisprecher.

 

Laut drei Zeugen ist der Junge alleinverschuldet im Wasser gelandet

Die Eltern des Buben hatten Anzeige erstattet, nachdem ihr Sohn angegeben hatte, ein Dunkelhäutiger habe ihn auf dem Seeplatz in Korb aus heiterem Himmel vom Rad ins Wasser eines dort angelegten Wasserbassins gestoßen. Im Internet, auf Facebook, hatte der angebliche Vorfall hohe Wellen geschlagen – inklusive der Forderung nach einer Bürgerwehr.

Bald darauf meldete sich jedoch bei der Polizei ein Zeuge, der die Sache ganz anders schilderte: Der Junge sei wegen eines Fahrfehlers im Wasser gelandet, einen Angreifer habe es nicht gegeben. „Zwei weitere unabhängige Zeugen haben diese Version inzwischen bestätigt“, erklärt der Polizeisprecher. Dennoch habe der Elfjährige auf seiner Variante beharrt.

Die Polizei sehe den Vorfall nun als so gut wie abgeschlossen an und werde ihn der Staatsanwaltschaft übergeben. Dass der Elfjährige wegen seiner mutmaßlichen Falschaussage mit Konsequenzen rechnen muss, glaube er nicht – der Junge sei strafunmündig.