Eine Gruppe Randalierer greift vor einer Fußballkneipe in Bad Cannstatt eine Zivilstreife an. Die Polizei greift mit Pfefferspray und Schlagstöcken durch.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Bad Cannstatt - Offenbar geht das Verständnis der Polizei für das Verhalten mancher Schlachtenbummler rund um das Stadion in Bad Cannstatt gegen null: Eine Gruppe von 21 Männern, die in der Nacht zum Sonntag eine Polizeistreife angriffen und einen Beamten verletzten, nennt die Polizei „angebliche Fußballfans“. Die sogenannten Fans hatten nach dem Spiel VfB Stuttgart gegen BVB Dortmund eine Kneipe aufgesucht, aus der heraus sie auf die Streife losgingen.

 

Zivilstreife wird auch im Streifenwagen angegriffen

Die Beamten hatten gegen 3.20 Uhr in der Daimlerstraße einen Unfall aufgenommen, als aus einer als VfB-Fantreff bekannten Kneipe eine offenbar gewaltbereite Gruppe auf sie zukam, einige von ihnen waren vermummt. Sie bewarfen die 24-jährige Polizistin und ihren 27 Jahre alten Kollegen mit Böllern. Die beiden zivil gekleideten Polizisten zogen sich in ihren ebenfalls zivilen Streifenwagen zurück und forderten per Funk Verstärkung an. Dabei schlugen ein paar der Hooligans durch das offene Fenster den Beamten. Die alarmierte Verstärkung griff zu Pfefferspray und Schlagstock, um der Lage Herr zu werden, meldet die Polizei. Die Angreifer zogen sich in die Gaststätte zurück, wo die Polizei wenig später 21 Tatverdächtige in Gewahrsam nahm. Sie wurden am Morgen gegen 10.30 Uhr wieder freigelassen, alle 21 wurden mit einem Aufenthaltsverbot für Bad Cannstatt belegt.

Auf die jungen Männer kommen nun Anzeigen wegen schwerem Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung zu.