Michael Stütz ist bei einem Spaziergang von einem Unbekannten in Königsbronn erheblich verletzt worden.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Königsbronn - Mit Schlägen ins Gesicht hat ein Mann den Bürgermeister der Gemeinde Königsbronn im Kreis Heidenheim, Michael Stütz (CDU), am Freitag schwer verletzt. Die Fahndung der Polizei nach dem flüchtigen Angreifer verlief ergebnislos. Seit Montag werden nun öffentlich Zeugen des Vorfalls gesucht.

 

Nach Angaben der Polizei war Michael Stütz gegen 18 Uhr zusammen mit seiner Frau am Ufer des innerhalb des Orts gelegenen Itzelberger Sees spazieren gegangen. Als das Ehepaar mit seinen zwei Hunden an einem Wassersteg vorüberkam, bemerkte es einen Mann, der wild mit den Füßen gegen das Holz trat. Stütz ging dann offenbar auf den Fremden zu und ermahnte ihn, keine Sachbeschädigung zu begehen. Daraufhin soll der Mann wüste Beleidigungen ausgestoßen und dem Bürgermeister plötzlich einen Faustschlag ins Gesicht versetzt haben. Sofort sei in seinem ganzen Gesicht Blut gewesen, berichtete Stütz am Wochenende der „Heidenheimer Zeitung“. Der Täter sei höhnisch lachend davongerannt, als die Ehefrau per Mobiltelefon den Notruf wählte. Wegen der Wucht des Schlags und der Schwere der Verletzung vermutet der Rathauschef, es könnte bei dem Angriff ein Schlagring aus Metall verwendet worden sein.

Den Täter konnte Stütz wegen der Dunkelheit auf dem schlecht beleuchteten Uferweg von Königsbronn nur vage beschreiben. Er habe auf alle Fälle Hochdeutsch gesprochen, sei 20 bis 22 Jahre alt und etwa 1,78 Meter groß, teilte die Polizei mit. Bekleidet war der Flüchtige mit einer blauen Jacke, außerdem hatte er einen Rucksack bei sich. Anzeichen für eine Alkoholisierung soll es nicht geben. Der Schläger war in Richtung Ortsmitte davongelaufen. Hinweise erbittet die Polizei an den Polizeiposten Steinheim oder das Polizeirevier Heidenheim.

Der 55 Jahre alte Miachel Stütz, der in seiner Gemeinde beliebt ist, wurde vor kanpp drei Jahren zum vierten Mal zum Bürgermeister der Gemeinde Königsbronn gewählt. Bei seinem ersten Wahlsieg 1990 war er mit 28 Jahren jüngster Bürgermeister im Kreis Heidenheim gewesen. 2014 hatte er dann keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten mehr und wurde mit seinem persönlichen Rekordergebnis von 92 Prozent der Stimmen bestätigt.

Eine rasche Rückkehr des Bürgermeisters in den Verwaltungsbetrieb scheint ausgeschlossen. So wird der Gemeinderat von Königsbronn am kommenden Donnerstag wohl auch ohne den Bürgermeister über den Haushalt 2017 beraten müssen. Nach einer ersten notärztlichen Versorgung am Wochenende ist Stütz am Montag erneut in der Universitätsklinik Ulm untersucht worden. Nach Auskunft einer engen Mitarbeiterin der Verwaltung ist eine Operation unumgänglich. Neben Knochenbrüchen im Gesicht sei eine Zerstörung eines Teils der Nase festgestellt worden.