Es hat sich schon länger angekündigt, jetzt ist es wirklich geschehen: die Stuttgarter Band Die Nerven hat gemeinsam mit Tocotronic ein Video gedreht. Man sieht: Grau, Jugendclub und einen Plüsch-Panda.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die Stuttgarter Band Die Nerven tritt in ihrem am Dienstagnachmittag veröffentlichten Video mit Tocotronic auf. Der endgültige Durchbruch? Vielleicht. Jedenfalls ist das Video zu "Angst" ziemlich stilsicher:

 

Die Spatzen hatten es schon länger von den Dächern gepfiffen; beschlossene Sache war das gemeinsame Video schon Ende 2013. Die Handlung ist schnell erzählt und passt auch zum Die-Nerven-Sound: Jugendclub, fahles Licht, Tristesse. Broiler-Imbiss, Rauchen aus Langeweile, holzvertäfeltes Interieur. Die Nerven treiben sich vor der Tür und vor der Bühne rum.

Das Musikalische übernehmen Tocotronic: ein Gig im schlecht besuchten Jugendclub, auf Smartphones herumtippende Jugendliche. Die Instrumente sind die, die Die Nerven üblicherweise benutzen. Also sicher eine Anspielung auf die ersten Nerven-Gigs, die vor ähnlich wenig Publikum stattgefunden haben. Auf die Angst, die junge Menschen in diesem Umfeld vor ihrem noch zu lebenden Leben haben. Und auf das kultivierte Grau, das sich beim Nerven-Sound über alles legt, so wie es sich über die Welt gelegt zu haben scheint. Zumindest aus Sicht dieser Band. 

Personelle Überschneidungen im Management haben zu der Kooperation geführt. Und: Man habe einfach mal bei Tocotronic angefragt, weil man die schon länger toll finde, haben Die Nerven dem Pop-Magazin "Spex" erzählt. Die Hamburger-Schule-Pioniere von Tocotronic fanden die Idee offenbar gut. Jedenfall posteten sie schon Mitte Dezember ein gemeinsames Gruppenfoto mit den Herren Rieger, Knoth und Kuhn:

 

Den Sprung in die Feuilletons dieser Republik haben Die Nerven längst geschafft. Vor dem Release ihres Albums "Fun" wurde die Band landauf, landab gefeiert. Was kann also das Video? Zeigen, dass das junge Stuttgarter Trio jetzt endgültig in die erste deutsche Pop-Liga durchmarschiert ist. Und einen hässlichen Pandabär zeigt das Video von Maximilian Wiedenhofer auch. Kleiner Seitenhieb gegen Cro. Den finden Die Nerven nämlich scheiße. Und nicht nur den.