Attacken Im oberbayerischen Reichertshofen legen in der Nacht zum 16. Juli Unbekannte Feuer an zwei Eingängen eines Gebäudekomplexes, in den im September 67 Asylbewerber einziehen sollten. Der Schaden: 150 000 Euro.

 

– Auf ein Flüchtlingsheim in Böhlen bei Leipzig werden in den Nächten zum 11. und 12. Juli Schüsse abgegeben. Eine Fensterscheibe und Teile der Fassadenverglasung gehen zu Bruch. Verletzt wird niemand.

– In der Nacht zum 1. Juli wird eine geplante Flüchtlingsunterkunft im hessischen Mengerskirchen mit Schweineköpfen, Innereien und Schmierereien beschmutzt.

– In der sächsischen Stadt Meißen wird in der Nacht zum 28. Juni ein Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Unterkunft verübt. Einen Tag später wird in Lübeck in einem Rohbau für ein Asylbewerberheim Feuer gelegt.

– In Limburgerhof in Rheinland-Pfalz zünden in der Nacht zum 6. Mai Unbekannte eine noch im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft an.

Vizeregierungschef und Finanzminister Nils Schmid (SPD) twitterte: „Der Anschlag von #Remchingen ist feige und widerwärtig. Wer auch immer das getan hat, ist eine Schande für Deutschland und Baden-Württemberg.“ Die Integrationsministerin Bilkay Öney (SPD) machte sich am Samstagnachmittag selbst ein Bild vor Ort und ließ sich von der Polizei informieren. Laut ihrem Sprecher sagte die Ministerin, dass es bislang eine gute Stimmung im Land durch die Flüchtlingsarbeit der Ehrenamtlichen gegeben habe. Sie bedauere, dass die Gemeinde Remchingen nun in den Blickpunkt rücke. Sie verurteile den Brandanschlag , wolle jedoch nicht über mögliche Motive spekulieren, sondern die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft abwarten.

Grünen-Politiker Sckerl fordert Schutz der Wohnheime

CDU-Landeschef Thomas Strobl und CDU-Landtagsfraktionschef Guido Wolf teilten mit: „Wenn sich Gewalt gegen Asylbewerberheime richtet, ist das unerträglich. Es ist ein Zeichen von Fremdenhass und von Dummheit. Baden-Württemberg muss weiterhin eine Zuflucht für Flüchtlinge bleiben, deren Leib und Leben bedroht sind.“ Der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im Landtag, Uli Sckerl, fordert, dass die Polizei die Wohnheime nun stärker sichert.

Auch der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh zeigte sich zutiefst erschüttert. „Als Landeskirche haben wir gemeinsam mit vielen, engagierten Menschen Zeichen gesetzt, damit Flüchtlinge, die nach leidvollen Erfahrungen und Verlusten endlich hier ankommen, sich willkommen fühlen“, sagte Cornelius-Bundschuh am Sonntag. Der Brand zeige, wie schnell alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert seien, dieses Klima der Offenheit und der Begegnung aufrechtzuerhalten. Er hoffe, dass die Tat schnell aufgeklärt werde.

Der Brand fügt sich in eine Reihe ähnlicher Vorfälle in ganz Deutschland ein (siehe Infobox). Am Samstagmorgen brannte im unterfränkischen Waldaschaff (Landkreis Aschaffenburg) ein Papiercontainer in einer Garage, die zu einer Unterkunft mit 30 Flüchtlingen gehört. Verletzt wurde auch dort niemand.

Die Anschläge mehren sich

Attacken Im oberbayerischen Reichertshofen legen in der Nacht zum 16. Juli Unbekannte Feuer an zwei Eingängen eines Gebäudekomplexes, in den im September 67 Asylbewerber einziehen sollten. Der Schaden: 150 000 Euro.

– Auf ein Flüchtlingsheim in Böhlen bei Leipzig werden in den Nächten zum 11. und 12. Juli Schüsse abgegeben. Eine Fensterscheibe und Teile der Fassadenverglasung gehen zu Bruch. Verletzt wird niemand.

– In der Nacht zum 1. Juli wird eine geplante Flüchtlingsunterkunft im hessischen Mengerskirchen mit Schweineköpfen, Innereien und Schmierereien beschmutzt.

– In der sächsischen Stadt Meißen wird in der Nacht zum 28. Juni ein Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Unterkunft verübt. Einen Tag später wird in Lübeck in einem Rohbau für ein Asylbewerberheim Feuer gelegt.

– In Limburgerhof in Rheinland-Pfalz zünden in der Nacht zum 6. Mai Unbekannte eine noch im Bau befindliche Flüchtlingsunterkunft an.

– In der Nacht zum 4. April wird in einer fast fertigen Flüchtlingsunterkunft in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) Feuer gelegt.

– Am 9. Februar wird eine Flüchtlingsunterkunft in Escheburg bei Hamburg durch einen Brand unbewohnbar. Ein Finanzbeamter gesteht, er habe verhindern wollen, dass irakische Kriegsflüchtlinge in die Doppelhaushälfte einziehen. Er erhält im Mai zwei Jahre Haft auf Bewährung.

– In der Nacht zum 12. Dezember 2014 stecken Unbekannte in Vorra (Bayern) einen als Flüchtlingsunterkunft umgebauten Gasthof samt Scheune und ein frisch renoviertes Wohnhaus an.