Mensch
Homo sapiensnennen Wissenschaftler den modernen Menschen. Die Wurzeln unserer Art finden sich vor rund 200 000 Jahren in Afrika. In Europa,sowie in den nördlichen und westlichen Regionen Asiens lebten in dieser Zeit gleichzeitig zwei weitere Menschenlinien: Der Neandertaler verschwand vor ungefähr 30 000 Jahren, während vom Denisova-Menschen bisher nur sehr wenige Spuren gefunden wurden, die wohl zwischen 40 000 und 100 000 Jahre alt sind.

 

Urahn
Homo erectus gilt als Vorfahre dieser drei Menschenlinien. Die Wurzeln dieser Art liegen vor rund zwei Millionen Jahren in Afrika. Homo erectus ist offensichtlich mehrmals von dort nach Asien und Europa vorgedrungen. Die ältesten Funde sind 1,8 Millionen Jahre alt und stammen aus dem Kaukasus. Eine weitere Auswanderungswelle erreichte vor rund 600 000 Jahren Europa und entwickelte sich dort zum Homo heidelbergensis. Zu dieser Linie gehören sehr wahrscheinlich auch die Fossilien, deren Erbgut der Max-Planck-Forscher Matthias Meyer jetzt untersucht hat. Vor rund 200 000 Jahren entstand aus dem Homo heidelbergensis in Europa der Neandertaler, gleichzeitig entwickelte sich in Afrika Homo sapiens.

Seitenlinien
Im Stammbaum des Menschen entstanden nach den Mitochondrien-Erbgut-Analysen der Max-Planck-Forscher vor knapp einer Million Jahren zwei Haupttriebe: Aus dem einen bildeten sich vor vielleicht 700 000 Jahren die Linien der Denisova-Menschen und der jetzt untersuchten Homo heidelbergensis-Menschen im Norden Spaniens. Aus dem anderen Haupttrieb entstanden vor etwa einer halben Million Jahren die beiden Linien zum Neandertaler und zum heutigen Menschen.