Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen den AfD-Abgeordneten Wolfgang Gedeon äußert sich AfD-Fraktionschef Jörg Meuthen zu Wort. Er kündigt an, dass er bei Gedeons Nicht-Ausschluss aus der Fraktion die Konsequenzen ziehen werde.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - In der baden-württembergischen AfD kommt es zur Zerreißprobe. Fraktionschef Jörg Meuthen macht seine politische Zukunft vom Ausschluss des Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon aus der Fraktion abhängig. „Wenn er nicht geht, werde ich die Konsequenzen ziehen“, bestätigte Meuthen entsprechende Gerüchte gegenüber unserer Zeitung. Gedeon werden antisemitische Äußerungen vorgeworfen. Er hatte in einem Buch im Zusammenhang mit dem Holocaust von „gewissen Schandtaten“ geschrieben. Die Politiker der anderen Parteien im Stuttgarter Landtag haben ihm in der aktuellen Debatte am Donnerstag vorgeworfen, den Völkermord zu verharmlosen.

 

Ringen um Position

Meuthen erklärt dazu, er halte „diese Position für falsch“ und könne sie „nicht vertreten“. Innerhalb der AfD werde heftig um diese Position gerungen, ergänzte der Fraktionschef. Das halte er in einer so jungen Partei wie der AfD allerdings für einen ziemlich typischen und verständlichen Vorgang.

Die AfD-Fraktion hatte am Dienstag für einen Antrag gestimmt, mit dem Gedeon aus der Fraktion ausgeschlossen werden soll. Die endgültige Entscheidung darüber fällt am 21. Juni. „Ich verbinde mein Amt damit“, steht nun die Drohung Jörg Meuthens im Raum.