Apples neue iPhone-Modelle sind seit Freitagmorgen im Handel erhältlich. Wir haben das iPhone 6 Plus mit seinem riesigen 5,5-Zoll-Display genauer unter die Lupe genommen.

Stuttgart - Am Anfang waren es nur Gerüchte. Doch dann betrat Tim Cook am 9. September in San Francisco die Bühne und präsentierte gleich zwei neue iPhone-Modelle: das iPhone 6 und das iPhone 6 Plus. Wirklich neu war dabei vor allem die Größe der Geräte.

 

Während das iPhone 5s mit seinem 4-Zoll-Bildschirm (rund 10,2 Zentimeter) in jede Hosentasche passt, wird es beim iPhone 6 mit seinen 4,7 Zoll (rund 11,9 Zentimeter), spätestens aber beim iPhone 6 Plus (5,5 Zoll / rund 14 Zentimeter), schon ziemlich eng.

Die Fans des US-Unternehmens störte das wenig: binnen 24 Stunden verzeichnete Apple mehr als vier Millionen Vorbestellungen – und damit mehr als jemals zuvor. Wer nicht schnell genug war, musste entweder vier Wochen auf sein neues iPhone warten, oder am Freitagmorgen pünktlich um 8 Uhr vor den Türen eines Apple Stores stehen. Allein vor der Filiale in Sindelfingen fieberten mehrere hundert Apple-Fans dem Verkaufsstart entgegen.

Aber lohnt sich das Anstehen überhaupt?

Groß, größer, iPhone 6 Plus

Dass das iPhone 6 Plus deutlich größer ist als alle bisherigen iPhone-Modelle, wird bereits am Umfang des Pakets deutlich, das Vorbesteller am Freitag per Expresslieferung aus Tschechien erhielten. Auch das Design der Verpackung hat sich verändert: dort wo einst eine Abbildung des iPhones zu sehen war, findet sich nur noch eine schemenhafte Wölbung in Form des Smartphones.

Der Lieferumfang bleibt indes gleich: neben dem iPhone selbst findet man in der Verpackung das passende Ladegerät samt Lightning-Kabel, die allseits bekannten weißen Kopfhörer und zwei Apple-Sticker, die jedem Produkt des Unternehmens beiliegen.

Auf den ersten Blick erinnert das iPhone 6 Plus eher an ein iPad Mini als an ein iPhone. Dennoch ist es erstaunlich leicht und liegt angenehm in der Hand. Letzteres ist in erster Linie auf die nun runden Kanten zurückzuführen, die das neue Modell optisch von der Vorgängergeneration abheben. Wer kleine Hände hat, wird allerdings Probleme haben, den oberen Bildschirmbereich mit nur einer Hand zu erreichen.

Die abstehende Kamera stört

Apple hat sowohl beim iPhone 6 als auch beim iPhone 6 Plus an seiner 8-Megapixel-Kamera festgehalten und lediglich den verbauten Sensor optimiert. Die aufgenommenen Bilder werden dadurch zwar qualitativ besser, aber es gibt ein anderes Problem: aufgrund der schlanken Bauform des iPhones waren Apples Designer gezwungen, die Kameralinse so zu verbauen, dass sie leicht absteht. Sofern man keine Schutzhülle benutzt, stört das immens, da das iPhone immer auf der Kameralinse liegt. Kratzer und Verschmutzungen sind dadurch vorprogrammiert.

Abgesehen davon macht Apples neuestes iPhone einen soliden Eindruck. Die Software läuft flüssig und an die Größe hat man sich nach kurzer Zeit ebenfalls gewöhnt. Ob einem das jedoch zwischen 700 und 1 000 Euro wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.