Der Stuttgarter IHK-Präsident Georg Fichtner will Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren.

Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart sieht gute Möglichkeiten für die Besetzung freier Lehrstellen durch Flüchtlinge. In Baden-Württemberg gebe es rund 6000 offene Lehrstellen, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kammer, Bernd Engelhardt. „Es bestehen gute Chancen, dass bis zum Herbst des kommenden Jahres etwa 1000 dieser Stellen mit Flüchtlingen besetzt werden,“ meinte Engelhardt, Bei anerkannten Flüchtlingen sollte aber der Schutz vor einer Abschiebung von drei auf fünf Jahre verlängert werden.

 

Um Flüchtlinge besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, plant die Kammer eine ganze Reihe von Aktionen. So sollen Betriebe, Behörden und Dienstleister, die sich mit unterschiedlichen Kulturen auskennen, ihre Erfahrungen in einem Arbeitskreis austauschen können. Zum Auftakt für diese Aktion soll am 8. Dezember eine Informationsveranstaltung stattfinden. Zu einer ähnlichen Veranstaltung im November waren nach den Angaben Engelhardts 200 Teilnehmer gekommen. Eine Umfrage bei 620 Unternehmen habe ergeben, dass 80 Prozent dieser Betriebs bereit seien, Flüchtlinge zu beschäftigen.

Alls dies zeige, dass es falsch sei zu behaupten, das Thema Flüchtlinge interessiere die Kammer nicht. So habe man dieses bereits auf die Tagesordnung einer Vollversammlung am 24. September gesetzt. Aus dieser war aber die Kaktusinitiative, ein Zusammenschluss von Kammerkritikern, wegen einer Auseinandersetzung um einanderes Thema ausgezogen. Damit war die Vollversammlung nicht mehr beschlussfähig. Das Thema Flüchtlinge soll nun bei der regulären Vollversammlung am 9. Dezember behandelt werden. ey