Der Stuttgarter Architekt Stefan Behnisch und sein Büro haben den Wettbewerb um die städtebauliche Neuordnung am Karlsplatz gewonnen.

Stuttgart - Der international renommierte Stuttgarter Architekt Stefan Behnisch und sein Büro haben den mit Spannung erwarteten Wettbewerb um die städtebauliche Neuordnung am Karlsplatz gewonnen. Nach einer Marathonsitzung von fast zwölf Stunden im Haus der Wirtschaft setzte das Preisgericht, dem namhafte Stadtplaner, Vertreter des Landes, des Hauses Breuninger und des Gemeinderats angehörten, am Mittwochabend Behnischs Entwürfe und Modelle für das neue Quartier am Karlsplatz mehrheitlich auf den ersten Platz. Den zweiten Preis erhielten die Berliner Architekten Jan Kleihues und Norbert Hensel.

Insgesamt hatten sich elf Architekturbüros aus Europa und Übersee an dem Wettbewerb beteiligt, darunter Stararchitekten wie der Brite Norman Foster und der Amerikaner Richard Meier. Stefan Behnisch überzeugte die Fachwelt der Architektur zuletzt mit dem Bau der deutschen Unilever-Zentrale in der Hamburger Hafencity; auch der Bau der Landesbank am Bollwerk, unweit des Berliner Platzes, stammt von dem Stuttgarter Büro.Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung überzeugte das Architekturbüro Behnisch die Mehrheit des Preisgerichts, insbesondere die Vertreter des Landes und des Hauses Breuninger, mit dem Modell einer gläsernen Gebäudegruppe, die das vorgegebene Maß von 49.000 Quadratmetern Geschossfläche einhält.

Keine der elf Arbeiten schlug dem Auslober des Wettbewerbs, dem Land und dem Haus Breuninger, den Erhalt des Hotels Silber - der einstigen Gestapozentrale an der Dorotheenstraße - vor. Am Mittwoch noch hatten sich die Initiative Gedenkort Hotel Silber sowie die Stuttgarter Jungsozialisten vehement gegen den geplanten Abriss des Gebäudes und für die Einrichtung eines NS-Dokumentationszentrums eingesetzt. Am Donnerstagvormittag soll die preisgekrönte Arbeit des Büros Behnisch im Haus der Wirtschaft der Presse vorgestellt werden. Dazu werden Finanzminister Stächele, OB Schuster und Breuningerchef van Agtmael erwartet.