Südwestmetall baut seinen Hauptsitz an der Türlenstraße in Stuttgart neu. Auf einer Visualisierung des Vorhabens schaut sich eine Hollywood-Größe scheinbar interessiert den Neubau an.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Türlenstraße hat bei aller städtebaulichen Aufwertung der vergangenen Jahre nur wenig Ähnlichkeit mit dem Hollywood Boulevard in Los Angeles, dessen Gehweg auf einem Abschnitt als Walk of Fame bekannt ist. So sucht man an der abschüssigen Straße in Richtung Stuttgarter Innenstadt bislang vergeblich nach ins Pflaster eingelassenen Sternen, die Filmgrößen und ihrem Tun gewidmet sind. So muss das nicht bleiben. Für etwas Glamour vor Ort sorgt nun der Verband Südwestmetall.

 

Die Arbeitgebervereinigung will an der Ecke Türlen-/Heilbronner Straße neu bauen. Derzeit werden dort die letzten Reste der vormaligen Mercedes-Niederlassung plattgemacht. Wie der Neubau einmal aussehen soll, zeigt Südwestmetall mittels Computergrafiken im Internet. Auf den Illustrationen tummeln sich auch gesichtslose Wesen als Passanten – und Will Smith. Der amerikanische Schauspieler schlendert (bewaffnet!) mit einem Schäferhund die Türlenstraße entlang. Cineasten ist die Darstellung – natürlich ohne Türlenstraße – vertraut: Sie ist ein Szenenbild aus dem 2007 erschienenen Endzeitstreifen „I am Legend“. Im Original ist Smith zusammen mit einer Schäferhündin, die den Rollennamen Samantha trägt, beim Gang durch die Straßen New Yorks zu sehen.

Fotomontage mit viel Aufwand

„Da ist dem Grafiker wohl der Gaul durchgegangen“, sagt Südwestmetallsprecher Volker Steinmaier auf Anfrage. Aber immerhin hat der Illustrator dabei mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Der Hintergrund des Originalbildes ist getilgt und die ganze Szene wurde auch noch gespiegelt. Schaut der Schauspieler im Original vom Betrachter aus gesehen nach rechts, wendet er nun den Blick nach links – und schaut damit auf den futuristisch anmutenden Neubau von Südwestmetall, der nach Plänen des Stuttgarter Büros Schaller Architekten entstehen soll. Dem Schäferhund bleibt damit der Blick auf die gegenüberliegenden Gebäude der Handwerkskammer der Region Stuttgart.

Der prominente Passant soll aber bald Geschichte sein. „Das werden wir bei der Überarbeitung der Bilder ändern“, sagt Steinmaier. Aber vielleicht lädt Südwestmetall Smith ja zur Eröffnung der neuen Zentrale ein, die fürs Jahr 2018 geplant ist. Ein bisschen Glamour kann bei solchen Anlässen ja nicht schaden. Der Hund muss dann aber einstweilen draußen warten.