Das interkommunale Projekt „16 Stationen“ nimmt Form an. Die meisten Kommunen haben mögliche Standorte bei der Geschäftsstelle der Remstal-Gartenschau eingereicht, zudem sind 16 Architekten benannt worden, die den Gemeinden zugelost werden.

Rems-Murr-Kreis - Es soll die interkommunale Klammer werden, die in knapp drei Jahren Besucher aus ganz Deutschland zur Remstal-Gartenschau bringt: das Architekturprojekt „16 Stationen“. Ursprünglich einmal „16 Häuser“ genannt, soll die Modifikation des Titels mehr Spielraum lassen – „denn mit dem Begriff weiße Häuser entstehen sofort konkrete Bilder im Kopf“, erläutert die Kuratorin Jórunn Ragnarsdóttir in einem Arbeitspapier zu dem Projekt.

 

Das Konzept wurde von den Landschaftsarchitekturbüros Luz, Stötzer (beide Stuttgart) und RMP Lenzen (Bonn) entwickelt. „Gedanklich und auch konkret fußt der Vorschlag auf der Tradition der weißen Kapellen in der süddeutschen Landschaft“, beschreibt Christoph Luz den Ausgangspunkt. Die teilnehmenden Architekten sind aufgerufen, diese Tradition zeitgemäß zu interpretieren und unterschiedliche Denk-, Schutz- oder Informationsräume zu gestalten – die helle Farbgebung soll das verbindende Element sein.

Mindestens zehn Jahre sollen die Stationen stehen bleiben

„Einzeln aufgereihte Perlenunikate bilden eine wertvolle Perlenkette, die Orte manifestieren und den Wanderweg zu einem Erlebnisraum machen. Das Charakteristische des jeweiligen Ortes soll sich in der Baukunst widerspiegeln. Dies kann allerdings nur gelingen, wenn alle Gemeinden dem Projekt ein uneingeschränktes Vertrauen schenken“, schreibt Jórunn Ragnarsdóttir. Angestrebt wird nicht weniger als ein baukultureller Akzent, der mindestens zehn Jahre Bestand haben soll – dieser Zeitrahmen ist notwendig, damit das Projekt vom Verband Region Stuttgart gefördert werden kann. Die Kuratorin hat bereits 16 Architekten ausgewählt. „Da haben wir eine hohe Qualität drin“, sagt Thorsten Englert, der Geschäftsführer der Remstal-Gartenschau GmbH.

Wichtiger Bestandteil der „16 Stationen“ ist, dass auch alle 16 Kommunen mitmachen – bisher haben allerdings noch nicht alle ihre möglichen Standorte eingereicht. In einigen Gemeinden wird erst noch darüber abgestimmt. „Das Projekt wird mit 14 oder 15 Teilnehmern auch toll. Aber wir brauchen eine Sache, bei der wir alle mitmachen“, sagt Englert. Um dies möglich zu machen, seien laut Arbeitspapier die Kosten extra niedrig veranschlagt worden. Für Planung und Bau jeder Station sollen diese jeweils 70 000 Euro nicht überschreiten.

Architekten kommen am 14. Dezember ins Remstal

Einige Standorte haben die Geschäftsstelle und auch Mitarbeiter des Landratsamtes bereits besucht. „Da sind schöne Standorte mit tollen Blickbeziehungen dabei“, sagt Englert. Zudem seien sie so gewählt, dass es kein Problem mit dem Naturschutz gebe. Waiblingen etwa hat einen Standort beim Gewerbegebiet Eisental und einen auf dem Kegelplatz zwischen Rems und Remskanal beim Beinsteiner Tor eingereicht. In Korb wird ein Standort am Wasserhochbehälter Kleinheppach diskutiert. In Remshalden stehen eine Fläche oberhalb des Schauweinbergs im Bürgerpark, Flächen beim Aussichtspunkt Steinfelsen und im Umfeld des Wanderparkplatzes in Rohrbronn zur Debatte.

Bis spätestens zum 13. Dezember müssen die möglichen Standorte feststehen. Denn dann soll jeder Rathauschef ein Los mit einem Architektennamen ziehen, welcher der Kommune zugeordnet wird. Einen Tag später werden alle Architekten zu einem Kolloquium ins Remstal geladen. Dort sollen sie noch einmal über das Projekt informiert werden und die Standorte selbst in Augenschein nehmen können.

Bis Mitte Februar müssen diese dann Modelle im Maßstab eins zu 20 einreichen. Bis zum 17. März sollten schließlich die Förderanträge aller interkommunalen Projekte beim Regionalverband eingereicht werden. Da dazu auch die kommunale Kofinanzierung gesichert sein muss, müssen die entsprechenden Beschlüsse bis spätestens Anfang März gefasst sein.