Kann die Menschheit etwas tun, wenn sich ein Gesteinsbrocken auf Kollisionskurs der Erde nähert? Drei Voraussetzungen sind dazu nötig: Erstens muss man das Geschoss entdecken, und zwar rechtzeitig. Dazu gibt es Beobachtungsprogramme von Nasa und Esa. „Die USA sind hier sicher führend“, sagt Ekkehard Kührt, Leiter des Instituts für Planetenforschung des DLR. Doch es tue sich auch was in Europa. Kührt meint das Programm „Space Situational Awareness“ der Esa. In diesem Programm wurden die spanischen Amateurastronomen gefördert, die 2012 DA14 entdeckt haben. Das Beobachten wird eine permanente Aufgabe bleiben – nicht zuletzt, weil sich die Bahnen von Asteroiden ändern. Wenn 2012 DA14 die Erde passiert hat, wird sich seine Umlaufbahn um die Sonne nach Nasa-Berechnungen auf 317 Tage verkürzt haben.

 

Zweite Voraussetzung für eine Abwehr von Einschlägen aus dem All ist, dass die Menschheit als Ganze im Ernstfall zu schnellen politischen Entscheidungen fähig ist. Das ist nicht selbstverständlich, vor allem dann nicht, wenn ein Einschlag nicht verhindert, sondern nur irgendwohin auf der Erde umgeleitet werden kann. In diesen Tagen ist dies auch Thema einer Tagung der Vereinten Nationen zur friedlichen Nutzung des Weltraums in Wien.

Drei aussichtsreiche Verfahren

Und das Dritte sind die technischen Voraussetzungen. Wie soll man einen Hunderttausende Tonnen schweren Brocken bei Tempo 28 000 Kilometer in der Stunde von der Erde aus steuern? Ekkehard Kührt nennt drei aussichtsreiche Verfahren, die diskutiert werden.

So könnte ein Raumschiff parallel zu dem Himmelskörper fliegen und ihn mit seiner Anziehung vom Kurs abbringen. Dieser „Gravitationstraktor“ brauche aber viele Jahrzehnte Zeit, sagt Kührt, weil der Effekt gering sei. Effektvoller sei der Aufprall eines Raumschiffes. „Wenn man zehn bis dreißig Jahre Zeit hat“, dann könnten neunzig Prozent der modellhaft untersuchten Körper „mit maximal drei Aufschlägen von Raumschiffen von etwa zehn Tonnen ausreichend abgelenkt werden, um die Erde zu schützen“. Die Explosion einer Atombombe auf dem sich nähernden Geschoss ließe sich zwar vermutlich schneller realisieren, doch es bestehe die Gefahr, dass der Asteroid berste und seine Trümmer in einem „Schrotflinteneffekt“ auf die Erde träfen.

Solche Geschosse können, wenn sie nicht in nahezu unbewohnten Gebieten Sibiriens niedergehen, beträchtlichen Schaden anrichten. Und es gibt eine Menge davon. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) schätzt die Zahl der Asteroiden im Sonnensystem mit einem Durchmesser von 30 Metern und mehr auf bis zu eine Million. Davon hat die Esa mit Stand vom 7. Februar 9601 auf der Liste der Neos; 362 davon sind als riskant für die Erde eingestuft. Christian Gritzner vom DLR schreibt in einem Artikel auf www.dlr.de: „30-Meter-Neos treffen die Erde etwa alle 1000 Jahre, Ein-Kilometer-Neos etwa alle 300 000 Jahre.“ Ein Einschlag eines solchen Kilometerbrockens hat dann mehr als nur regionale Folgen. Der Asteroid, der vor 66 Millionen Jahren im Golf von Mexiko niedergegangen ist und das Aussterben der Dinosaurier ausgelöst haben soll, war vermutlich zehn Kilometer groß.

Können wir uns gegen Einschläge wehren?

Kann die Menschheit etwas tun, wenn sich ein Gesteinsbrocken auf Kollisionskurs der Erde nähert? Drei Voraussetzungen sind dazu nötig: Erstens muss man das Geschoss entdecken, und zwar rechtzeitig. Dazu gibt es Beobachtungsprogramme von Nasa und Esa. „Die USA sind hier sicher führend“, sagt Ekkehard Kührt, Leiter des Instituts für Planetenforschung des DLR. Doch es tue sich auch was in Europa. Kührt meint das Programm „Space Situational Awareness“ der Esa. In diesem Programm wurden die spanischen Amateurastronomen gefördert, die 2012 DA14 entdeckt haben. Das Beobachten wird eine permanente Aufgabe bleiben – nicht zuletzt, weil sich die Bahnen von Asteroiden ändern. Wenn 2012 DA14 die Erde passiert hat, wird sich seine Umlaufbahn um die Sonne nach Nasa-Berechnungen auf 317 Tage verkürzt haben.

Zweite Voraussetzung für eine Abwehr von Einschlägen aus dem All ist, dass die Menschheit als Ganze im Ernstfall zu schnellen politischen Entscheidungen fähig ist. Das ist nicht selbstverständlich, vor allem dann nicht, wenn ein Einschlag nicht verhindert, sondern nur irgendwohin auf der Erde umgeleitet werden kann. In diesen Tagen ist dies auch Thema einer Tagung der Vereinten Nationen zur friedlichen Nutzung des Weltraums in Wien.

Drei aussichtsreiche Verfahren

Und das Dritte sind die technischen Voraussetzungen. Wie soll man einen Hunderttausende Tonnen schweren Brocken bei Tempo 28 000 Kilometer in der Stunde von der Erde aus steuern? Ekkehard Kührt nennt drei aussichtsreiche Verfahren, die diskutiert werden.

So könnte ein Raumschiff parallel zu dem Himmelskörper fliegen und ihn mit seiner Anziehung vom Kurs abbringen. Dieser „Gravitationstraktor“ brauche aber viele Jahrzehnte Zeit, sagt Kührt, weil der Effekt gering sei. Effektvoller sei der Aufprall eines Raumschiffes. „Wenn man zehn bis dreißig Jahre Zeit hat“, dann könnten neunzig Prozent der modellhaft untersuchten Körper „mit maximal drei Aufschlägen von Raumschiffen von etwa zehn Tonnen ausreichend abgelenkt werden, um die Erde zu schützen“. Die Explosion einer Atombombe auf dem sich nähernden Geschoss ließe sich zwar vermutlich schneller realisieren, doch es bestehe die Gefahr, dass der Asteroid berste und seine Trümmer in einem „Schrotflinteneffekt“ auf die Erde träfen.

Wo der Asteroid zu sehen sein wird

 

 Wo der Asteroid zu sehen sein wird

Mit dem bloßen Auge wird der Asteroid 2012 DA14 nicht zu erkennen sein. Doch schon mit einem Feldstecher kann dies gelingen. Die standortabhängige Asteroidenbahn kann man sich unter www.heavens-above.com auf einer Karte anzeigen lassen. Wer 2012 DA14 von Stuttgart aus beobachten möchte, sollte sein Fernglas gegen 20.45 Uhr in Richtung Osten richten und auf einen aufgehenden und dann schnell gen Norden fliegenden Himmelskörper achten, erklärt Andreas Eberle von der Stuttgarter Sternwarte.

An der Stuttgarter Sternwarte werden Besucher nach der normalen Führung, die um 20 Uhr beginnt, Gelegenheit haben, den Asteroiden zu beobachten – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Der Deutsche Wetterdienst sagt für die Nacht zum Samstag jedoch starke Bewölkung voraus. An der Reutlinger Sternwarte werden Asteroiden wie 2012 DA14 am Samstag in einer Führung thematisiert, die um 20 Uhr beginnt.

Livestream: Unter www.nasa.gov/ntv wird das Geschehen voraussichtlich ab 20 Uhr eine halbe Stunde lang kommentiert. Um 18 Uhr startet ein Livestream unter www.ustream.tv/nasajpl2 mit australischen Aufnahmen.