Der Astronaut Alexander Gerst beweist Verbundenheit zu seiner alten Schule: In einer Videobotschaft hat er den diesjährigen Abiturienten ein paar Worte mit auf den Weg gegeben.

Öhringen - Eine Abifeier ist ja an sich schon etwas ganz Besonderes. Schließlich erhalten die Schüler dabei den Lohn für ihr langjähriges Büffeln. Doch für die 100 Abiturienten des Technischen Gymnasiums im hohenlohischen Öhringen hatte der Schulleiter Wolfgang Roll auch noch eine Überraschung parat: Der Astronaut Alexander Gerst hatte eine Videobotschaft an die Schule geschickt, an der er vor mittlerweile 21 Jahren ebenfalls sein Abitur gemacht hat.

 

Der 40 Jahre alte Künzelsauer, der vor zwei Jahren sechs Monate lang auf der internationalen Raumstation ISS gearbeitet hat, beteuerte, er könne sein Schulwissen vom Technischen Gymnasium noch heute bei seinem Astronautenjob gut gebrauchen. Außerdem hatte er bei seinem sechsmonatigen und 110 Millionen Kilometer langen Trip durch das Weltall einen Füller dabei. Bevor sich Gerst am 28. Mai 2014 auf den Weg zur ISS machte, hatte er unter anderem seiner Heimatstadt und eben seiner alten Schule angeboten, so genannte Flight items mitzunehmen.

So steht auf dem Schreibtisch des Künzelsauer Bürgermeisters jetzt ein Wimpel, der im Weltall war. Und in Rolls Schreibtisch liegt ein weit gereister Füller – mit dem er erstmals die Abiturzeugnisse unterschrieben hat. Ein persönliche Übergabe kam leider nicht zustande, stattdessen schickte Gerst eine Videobotschaft: „Wenn ihr eine Idee habt, einen Traum, den ihr verwirklichen wollt, lasst euch nicht davon abbringen“, riet er den Abschlussschülern.

Gerst, der seit dem vergangenen Jahr auch Ehrenbürger seiner Geburtsstadt ist, hält eine lose Verbindung zu seiner alten Schule; einige Lehrer von damals unterrichten heute noch, eine Lehrerin von heute hat mit ihm gemeinsam Abitur gemacht.

Im vergangenen November war er zur 20-Jahre-Abifeier seines Jahrgangs in Öhringen. Auch an der Verabschiedung des damaligen stellvertretenden Schulleiters vor sechs Jahren hat der Astronaut teilgenommen. In zwei Jahren hebt er wieder ab ins All – vielleicht wieder mit einem Stück Heimat im Gepäck.

Hier geht’s zur Videobotschaft von Alexander Gerst.