Astronomen erhalten 100 Millionen Dollar, um der Frage nachzugehen, ob es andernorts im Universum intelligentes Leben gibt. Der Physiker Stephen Hawking unterstützt das Projekt.

Stuttgart - Zehn Jahre, 100 Millionen Dollar und hoffentlich ein Signal von Außerirdischen: Starphysiker Stephen Hawking macht sich für eine private Initiative zur Suche nach Leben im All stark. Das Projekt „Breakthrough Listen“ unter Leitung renommierter Astronomen wird von dem russischen Investor Yuri Milner finanziert, der über das kommende Jahrzehnt 100 Millionen US-Dollar investieren will. „Wir glauben, dass sich das Leben auf der Erde spontan entwickelt hat“, sagte Hawking am Montag in London. „In einem unendlichen Universum muss es deswegen anderes Vorkommen von Leben geben.“

 

Beteiligt an dem Projekt ist unter anderem Frank Drake, ein Pionier der Suche nach außerirdischem Leben mit modernen Mitteln, und Geoff Marcy von der Universität Berkeley, ein führender Planetenforscher. Für „Breakthrough Listen“ soll das All mit einigen der größten und leistungsstärksten Teleskope der Welt unter die Lupe genommen werden, etwa im Green-Bank-Observatorium in West Virginia. Geplant ist, eine Millionen Sterne in der Umgebung der Erde zu untersuchen: Gesucht werden Licht- oder Radiosignale, die auf intelligentes Leben schließen lassen. Die Signale müssen nicht stark sein: Einen 100-Watt-Laser können man auch beim Nachbarstern noch erkennen. Alle erfassten Daten sollen öffentlich zugänglich sein.

Hinzu kommt ein internationaler Wettbewerb mit einer Preissumme von einer Million Dollar, eine digitale Botschaft zu entwickeln, mit der man die Menschheit Außerirdischen vorstellen könnte. Damit sei noch keine Entscheidung darüber verbunden, ob man diese Botschaft auch senden wolle, heißt es.