Sieben Bewohner einer Asylbewerberunterkunft in Schwäbisch Hall sind bei einem Brand verletzt worden. Einer der verletzten Bewohner steht unter dem Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Die möglichen Motive des Mannes sind noch unklar.

Schwäbisch Hall - Ein Flüchtling soll in der Nacht zum Sonntag ein Feuer in einer Asylunterkunft in Schwäbisch Hall gelegt haben, bei dem sieben Menschen verletzt wurden. Darunter ist auch der 38 Jahre alte Tatverdächtige, wie die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das Polizeipräsidium Aalen mitteilten. „Die Gründe dafür sind aber noch völlig unklar“, sagte Polizeisprecher Klaus Hinderer. Trotz des Verdachts ermittle die Kriminalpolizei auch in andere Richtungen.

 

Weil das Heim fürs Erste nicht mehr bewohnbar ist, kommen Dutzende Flüchtlinge in den nächsten Tagen in einer Turnhalle unter.

Der 38-Jährige war zunächst nicht vernehmungsfähig und hatte neben einer Rauchgasvergiftung auch schwere Brandverletzungen erlitten, wie Hinderer erklärte. Die Ermittler geht davon aus, dass er psychische Probleme hat. Zudem sei er zur Tatzeit sehr stark betrunken gewesen. Nun stehe er unter Einfluss von Medikamenten. Wann die Polizei ihn verhören kann, war am Sonntagnachmittag noch nicht absehbar.

Die sechs anderen Verletzten im Alter von bis zu 39 Jahren kamen bis zum Mittag wieder aus dem Krankenhaus. Unter ihnen sind Hinderer zufolge zwei 8- und 14-jährige Kinder sowie deren Mutter.

Bücher und Kleidungsstücke entzündet

Im Untergeschoss nahe der Kleiderkammer war den Angaben zufolge ein Bündel aus Klamotten und Büchern angezündet worden. In zwei Treppenhäusern breitete sich Rauch aus, was ein Security-Mitarbeiter einer benachbarten Firma meldete. Die Flammen hatten bei Eintreffen der Feuerwehr schon auf eine Tür übergegriffen. Schaden: 5000 Euro.

Ein Bewohner konnte den Brand mit einem Feuerlöscher eindämmen, die Feuerwehr löschte das kleine Feuer dann vollends. Ein Brandmittelspürhund fand keine Hinweise auf Brandbeschleuniger. Neben Mitarbeitern des Landeskriminalamts waren die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz sowie das Technische Hilfswerk mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort. Sie mussten sich auch darum kümmern, die rund 50 anwesenden Bewohner umzuquartieren. Im Laufe der Woche soll entschieden werden, ob und wann das Heim wieder genutzt werden kann. Dort sind laut Hinderer mehr als 80 Asylsuchende gemeldet.