Bis zu 10.000 Atomkraftgegner haben in Freiburg demonstriert. Auch in Mannheim und Ulm forderten Tausende den Ausstieg.

Mannheim/Freiburg - Mehrere tausend Menschen haben am Samstag in Mannheim, Ulm und Freiburg für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. In Freiburg zogen nach Angaben der Veranstalter bis zu 10.000 Atomkraftgegner durch die Innenstadt, nach Polizeiangaben waren es nur knapp 7.000 Demonstranten, sagte der Freiburger Polizeisprecher Markus Keller am Nachmittag dem epd.

 

In Mannheim demonstrierten mehr als 3.000 Menschen gegen Atomenergie, „das Ganze hatte den Charakter eines friedlichen Familienausflugs“, sagte der Mannheimer Polizeisprecher Holger Ohm dem epd. In Ulm demonstrierten ebenfalls rund 4.000 Atomkraftgegner, wie das Koordinationsbüro mitteilte. Die Polizei wollte für Ulm keine Teilnehmerzahlen angeben und auch die von den Veranstaltern angegebene Zahl nicht kommentieren, sagte Polizeisprecher Reiner Durst dem epd.

20 Demonstrationen bundesweit

„Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland will einen schnellen und konsequenten Ausstieg aus der Hochrisikotechnologie Atomkraft. Wir brauchen eine echte Energiewende - und zwar jetzt“, sagte der Grünen-Landesvorsitzende Chris Kühn bei der Demonstration in Ulm. Kühn forderte die Bundesregierung dazu auf, nicht nur die Laufzeitverlängerung zurückzunehmen, sondern auch ein Gesetz für einen beschleunigten Atomausstieg zu verabschieden. Darüber hinaus müsse die ungeklärte Endlagerung des Atommülls durch ein bundesweites ergebnisoffenes Suchverfahren gelöst werden.

Zu den mehr als 20 Demonstrationen bundesweit unter dem Motto „Atomkraft Schluss!“ hatte ein breites Bündnis von Umweltverbänden, Anti-Atom-Initiativen, Gewerkschaften und Kirchen aufgerufen. „Unsere Chance, den Ausstieg durchzusetzen, war noch nie so groß“, heißt es im Aufruf der Organisatoren zu den Demonstrationen. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima müssten alle Atomkraftwerke sofort abgeschaltet werden, hieß es weiter. Die Zukunft liege bei den Erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz und Energiesparen.