Freddy Heid betreibt mit Karl-Heinz Herrmann einen Schreib- und Papierwarenladen auf dem Seelberg. Er erzählt vom Kontakt zu den Stammkunden, was ihm an Cannstatt gut gefällt und was man im Stadtteil noch verbessern könnte.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner. In einer Serie stellen wir Bad Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit Ihnen über Privates, aber auch Aktuelles.

 
Herr Heid, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Eindeutig Wasser, ich trinke nur selten Wein. Und wenn, trinke ich die Sorte, die andere Leute nicht mögen: richtig süßen.
Wenn Sie in Ihren Kalender schauen, was steht in der kommenden Woche an?
Wir haben sechs Tage die Woche geöffnet und zwar zwölf Stunden durchgehend von halb sieben morgens bis 18.30 Uhr. Und samstags haben wir bis halb zwei offen. Da bleibt nicht viel Zeit für anderes. Feste Termine habe ich darum nie. Was ich ab und zu mache, ist einen Malkurs belegen.
Seit wann leben und arbeiten Sie in Bad Cannstatt?
Ursprünglich komme ich aus Heidelberg, also der Kurpfalz. Eine Zeit lang habe ich in Hochdorf gewohnt. Jetzt wohnen wir hier direkt über dem Laden. Erst habe ich noch als Buchhalter gearbeitet und immer nur samstags hier im Laden mitgemacht. Vor vier Jahren bin ich dann aber ganz mit eingestiegen.
Was gefällt Ihnen in Bad Cannstatt?
Was mir gut gefällt im Gegensatz zum Leben auf dem Land ist, dass man mit der super Straßenbahn- und Busverbindung so mobil ist. Und gerade hier auf dem Seelberg hat man fast alles, was man braucht – vom Lebensmittelladen über die Apotheke bis zum Blumenladen. Es ist klasse, dass man auch im Alter kein Auto braucht. Und mir gefallen die Cannstatter Kunden. Es sind ausgesprochen nette Leute, man ist fast schon befreundet und kennt sogar Familiengeheimnisse und Schicksale. Wir haben aber auch viel zu lachen, gerade die älteren Leute sind gnadenlos.
Was gefällt Ihnen nicht so gut im Bezirk und sollte verbessert werden?
Wenn ich von der älteren Kundschaft ausgehe, fehlt auf dem Seelberg eine Metzgerei. Vor 20 Jahren soll es hier noch vier oder fünf gegeben haben. Dafür haben wir allein im näheren Umkreis vier Friseure. Ein Problem ist zudem die Parkplatzsituation. Außerdem haben wir mehr Verkehr und Stau im Wohngebiet, seit wegen dem Radstreifen an der Waiblinger Straße eine Spur zugemacht wurde.
Wenn Sie mal nicht arbeiten und einen süßen Wein trinken wollen, wo gehen Sie hin in Bad Cannstatt?
Nach der Arbeit gehen wir öfter ins Gasthaus Zillertal hier in der Straße oder in den Biergarten des Hohenstaufen, auch ums Eck auf dem Seelberg. Wenn ich Freunde treffe, dann auch oft im Stuttgarter Westen oder die von früher in Heidelberg.