Sebastian Ludwig serviert im Sommer in der Weinstube frische, leichte Gerichte. An Bad Cannstatt mag er das internationale Flair, das verschiedene Kulturen, Touristen und Geschäftsreisende in den Stadtbezirk bringen.

Bad Cannstatt - Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Cannstatter Persönlichkeiten vor, sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus dem Stadtbezirk.

 
Herr Ludwig, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Beides – zum Durstlöschen Wasser und zum Genießen Wein. Und von beidem nicht zu wenig.
Und wenn Sie dabei in Ihren Kalender schauen, was steht in der kommenden Woche an?
Es deutet sich eine stabile Terrassen-Wetterlage an. Darauf werde ich die Karte der Weinstube am Stadtgraben anpassen. Wenn es warm ist, erweitere ich das Angebot vor allem um kalte, leichte und frische Gerichte. Grundsätzlich sind immer wechselnde, saisonale Gerichte ebenso im Angebot wie schwäbische Klassiker wie zum Beispiel hausgemachte Maultaschen.
Wie lange arbeiten Sie schon in Bad Cannstatt und wie hat es Sie hierher verschlagen?
Im Oktober werden es acht Jahre. Zuerst wollte ich nicht nach Bad Cannstatt, nachdem ich mein Lokal in Untertürkheim aufgeben musste. Doch dann kam ein Anruf, der mich überzeugte, mir die Weinstube zumindest anzuschauen. Das hat mir dann doch sehr gut gefallen und viele Kriterien erfüllt, die ich an mein neues Restaurant gestellt hatte. Natürlich muss man sich dann jeden Stadtteil erst einmal erarbeiten und durch kontinuierliche gute Arbeit überzeugen.
Was mögen Sie an Bad Cannstatt?
Ganz klar: die Vielfalt. Ich habe hier ein sehr heterogenes Publikum und einen gesunden Mix aus guter Nachbarschaft und auswärtigen Gästen. Mir gefällt, dass auch viele Touristen und Geschäftsreisende aus aller Welt zu uns nach Bad Cannstatt kommen.
Was gefällt Ihnen weniger?
Ich habe das Gefühl, dass Bad Cannstatt – und das gilt ebenso für andere Außenbezirke – im Vergleich zur Innenstadt von der Stadtpolitik wenig beachtet werden. Zur Fasnet kommen alle. Ich würde mir wünschen, dass das Interesse auch zu allen anderen Jahreszeiten so groß wäre.
Wo trinken Sie Wein oder Wasser am liebsten?
Ich mag es sehr, Weine bei Stuttgarter Weingärtnern zu verkosten. Gelegentlich trinke ich auch ein kleines Glas in meinem Lokal. Doch das schönste Glas ist das Feierabend-Glas – nachts um 2 oder 3 Uhr auf meinem Balkon in Untertürkheim mit Blick auf die Wangener Höhe.