Eher zufällig hat es den Karikaturisten Kostas Koufogiorgos nach Bad Cannstatt verschlagen. Inzwischen schätzt er die kurzen Wege, zahlreichen Sehenswürdigkeiten und das Geschrei der Papageien vor seiner Haustür.

Was wäre Bad Cannstatt ohne seine Bewohner? In einer Serie stellen wir Menschen vor, die im Stadtbezirk leben und arbeiten. Wir sprechen mit ihnen über Privates, aber auch über Aktuelles aus Bad Cannstatt.
Herr Koufogiorgos, was darf es für Sie sein, Wein oder Wasser?
Eigentlich lieber Wasser. Aber wenn ich doch mal Wein trinke, dann sehr gern den Cannstatter Travertin – den finde ich irgendwie besonders, auch wenn ich mich nicht gerade als Weinfachmann bezeichnen kann.
Wenn Sie dabei in Ihren Kalender schauen, was steht in der kommenden Woche an?
Kostas Koufogiorgos zuhause in Bad Cannstatt mit seiner Katze. Foto: privat
Die kommende Woche ist zunächst mit meiner ganz alltäglichen Arbeit angefüllt. Wobei sich beim Zeichnen von tagesaktuellen Karikaturen eigentlich nie ein Alltag oder Eintönigkeit einstellt. Jeden Tag muss ich auf die Nachrichten aus Politik, Wirtschaft oder auch Sport reagieren, und das ist immer wieder spannend und immer wieder neu. Darüber hinaus steht die Vorbereitung eines Vortrags vor Nachwuchsjournalisten an, die sich über meinen Beruf informieren möchten. Am 30. September wird es dann auf eine andere Art und Weise politisch werden, denn der „schwarze Donnerstag“ jährt sich zum fünften Mal. Dazu werde ich sicher auch mit meinen zeichnerischen Mitteln beitragen. Das ist dann aber privates politisches Engagement.
Seit wann leben Sie in Bad Cannstatt und was hat Sie in Stuttgarts größten Stadtbezirk verschlagen?
Ich lebe und arbeite seit 2011 in Bad Cannstatt. Wir hatten eigentlich nicht speziell in Bad Cannstatt nach einer Wohnung gesucht, aber in unseren Altbau unter dem Dach mit Blick über die Altstadt haben wir uns auf den ersten Blick verliebt.
Was gefällt Ihnen besonders gut an Bad Cannstatt?
Ich mag, dass es in Cannstatt auf relativ kleiner Fläche praktisch alles gibt: kleine Fachgeschäfte, nette Lokale, den Wochenmarkt. Und alles mit kurzen Wegen, wie ein kleines Dorf, so ganz autark von Stuttgart. Für mich als Oldtimer-Fan ist es beispielsweise auch ein Riesenluxus, einfach zu Fuß eine so tolle Sehenswürdigkeit wie das Mercedes-Museum erreichen zu können. Dort gehe ich oft und gern hin. Auch toll: Die „Erlkönige“, die man häufig in Cannstatt zu sehen bekommt. Außerdem liebe ich den Ausblick von meinem Arbeitszimmer auf den Stadtkirchenturm und die Nähe zum Wasser.
Und was gefällt Ihnen am Stadtbezirk weniger?
Ich finde es in Cannstatt leider oft zu laut und das müsste eigentlich nicht sein. Es wird wahnsinnig viel und vor allem grundlos gehupt, und ich ärgere mich oft über rücksichtslose Fahrradfahrer auf dem Bürgersteig.
Wo trinken Sie ihren Wein beziehungsweise ihr Wasser am liebsten?
Ich finde das Klösterle sehr gemütlich, auch im Café Tratsch bin ich gern. Aber am schönsten ist es doch fast zu Hause, mit Blick auf den Stadtkirchenturm und Papageiengeschrei als wirklich einzigartige Geräuschkulisse.