Bei den Stuttgarter Kickers steht an diesem Dienstag (19 Uhr) die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Dabei wird auch ein neuer Aufsichtsrat gewählt – mit dem Ex-Profi Fabian Gerster?

Sport: Joachim Klumpp (ump)
Bei den Stuttgarter Kickers steht an diesem Dienstag (19 Uhr, SSB-Waldaupark) die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Dabei wird auch ein neuer Aufsichtsrat gewählt, aus dem Heinz Höfinger und das beratende Mitglied Karl Weinmann ausscheiden. Als Kandidat steht neben Karsten Preusler und Frank Gohl auch der Ex-Profi Fabian Gerster (28) zur Wahl.
Herr Gerster, nachdem Sie Ihre sportliche Karriere bei den Stuttgarter Kickers beendet haben, wollen Sie jetzt in den Aufsichtsrat?
Das stimmt. Aber es ist ja kein Alleingang von mir. Der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Dinkelacker ist auf mich zugekommen, und hat gesagt, dem Gremium würde jemand mit sportlicher Kompetenz guttun. Ich habe mich sehr über das entgegengebrachte Vertrauen gefreut und würde auch weiterhin gerne den positiven Weg des Vereins der letzten Jahre aktiv mitbegleiten.
Sie sind ja auch in anderen Funktionen dem Verein erhalten geblieben, welche sind das?
Ich bin Markenbotschafter der Kickers und repräsentiere den Verein bei verschiedenen Events wie zuletzt bei der Messe Familie und Heim. Mir macht diese Tätigkeit großen Spaß und ich vertrete gerne die Werte des Vereins nach außen. Außerdem bin ich noch einmal die Woche bei der A-Jugend im Training und unterstütze aktuell den Co-Trainer, nachdem der Coach Nico Willig derzeit seinen Fußballlehrer macht und drei Tage am Anfang der Woche nicht da ist. Mir ist es wichtig, den jungen Spielern meine Erfahrungen aus dem Profibereich weiterzugeben, sie aber auch dafür zu sensibilisieren, dass sie einen Plan B in der Tasche brauchen. Die Konkurrenz im Fußball ist groß und nicht jeder kann es bis mindestens in die dritte Liga schaffen. Und selbst da hat man noch lange nicht ausgesorgt.

Beim Kickers-Investor tätig

Aktuell arbeiten Sie beim Kickers-Investor Quattrex. Wie muss man sich das vorstellen?
Zunächst mal bin ich sehr froh, dass ich nach Abschluss meines Studiums bei Quattrex die Möglichkeit erhalten habe, dem Profifußball verbunden zu bleiben. Das heißt, ich bin nach wie vor in demselben Berufsfeld tätig, nur betrachte ich Dinge jetzt eben aus einem anderen Blickwinkel. Zu meiner täglichen Arbeit gehört es, Vereine, die eine Partnerschaft mit Quattrex wünschen, möglichst genau zu analysieren – sportlich, finanziell und strukturell.
Einige Fans befürchten da Interessenskonflikte.
Prinzipiell finde ich es gut, wenn Mitglieder des Vereins Dinge kritisch hinterfragen. Das zeigt, dass der Verein lebt. Ich bin mir aber hundertprozentig sicher, dass ich nicht als Quattrex-Mitarbeiter vom Aufsichtsrat ausgesucht wurde, sondern als ehemaliger Spieler und vor allem aufgrund meines persönlichen Werdegangs. Für mich sind die Ziele der Stuttgarter Kickers und die von Quattrex ein und dieselben. Es ist eine strategische Partnerschaft bei der es darum geht, den Verein weiterzuentwickeln und im Profifußball zu etablieren. Und wenn man die Entwicklung der Stuttgarter Kickers seit dem letzten Abstieg 2009 in die Regionalliga Revue passieren lässt, dann ist das auch ganz gut gelungen.