Eigentlich hatte sich die norwegische Rockband A-ha bereits in den Ruhestand verabschiedet. Doch nun gibt's ein neues Album und eine Tournee gleich dazu - mit Auftakt in Stuttgart.

Kultur: Jan Ulrich Welke (juw)

Stuttgart - Nachdem sich die Band A-ha 2010 im fünfundzwanzigsten Jahr ihres Bestehens mitsamt einer rauschenden Abschiedstour aufgelöst hatte, rechnete eigentlich niemand mehr mit den drei Norwegern. Abschied nehmen hieß es vom extrem discotauglichen Synthiepop der Achtziger, Ade zu sagen galt es für viele von Morten Harket, dem Schwarm ihrer Jugend. Aber weil Loslassen bekanntlich immer schwierig ist, folgte im vergangenen Herbst dann die Wiedervereinigung der Band aus dem hohen Norden mit dem zehnten Studioalbum „Cast in Steel“.

 

Und auf ein Album folgt bekanntlich auch eine Tour. Zum Auftakt des Deutschlandteils dieser Tournee, auf der allein hierzulande zwölf (!) Konzerte gegeben werden, spielten Harket und seine Kollegen, die auch als Mittfünfziger noch ein gutes Bild auf der Bühne abgeben, ein äußerst hörenswertes Konzert in der mit 6500 Besuchern gefüllten, bestuhlten und mithin allerdings bei weitem nicht ausverkauften Stuttgarter Schleyerhalle. Zunächst wurde, gewürzt von ein paar alten Hits wie „Cry Wolf“, „Crying in the Rain“ und „Hunting high and low“, das neue Album ausgiebigst vorgestellt.

Die Zugaben waren dann den Krachern vorbehalten. „The Sun always shines on TV“ und der Bond-Song „Living Daylights“ folgte in der ersten, zum krönenden Abschluss schließlich in der zweiten Zugabe der wohl größte Banderfolg „Take on me“. Das klingt zwar nicht nach einer riesigen Überraschung, aber dennoch darf festgehalten werden, dass A-ha einen sehr runden, auf fünf Videowänden opulent in Szene gesetzten, stimmigen und in hervorragender Soundqualität dargebotenen Auftritt hingelegt haben, der auch weitaus mehr war als nur eine Reminiszenz an die Jugend der achtziger Jahre. Und obendrein hat Morten Harket die Zuschauer mit einem Satz begrüßt, der in Stuttgart wohl bei noch keinem Konzert so vorgebracht wurde. Was für einer? Dazu später an dieser Stelle mehr.