Erneut wird wegen des Mordes an dem Streifenpolizisten Mathias Vieth verhandelt. Vor sieben Monaten wurde bereits ein Mann verurteilt, nun steht der ältere Bruder vor Gericht - zum zweiten Mal.

Erneut wird wegen des Mordes an dem Streifenpolizisten Mathias Vieth verhandelt. Vor sieben Monaten wurde bereits ein Mann verurteilt, nun steht der ältere Bruder vor Gericht - zum zweiten Mal.

 

Augsburg - Fast drei Jahre nach dem Mord an dem Augsburger Streifenpolizisten Mathias Vieth wird der Fall erneut verhandelt. Seit Montag steht ein 61-Jähriger vor dem Landgericht - er ist wegen Mordes und weiterer schwerer Straftaten angeklagt. Der Mann stand bereits im vergangenen Jahr wegen des Verbrechens an dem 41 Jahre alten Streifenbeamten vor der Strafkammer.

Damals setzte das Gericht das Verfahren gegen ihn allerdings aus, weil der Angeklagte Parkinson hat und nach mehreren Monaten Prozessdauer nicht mehr verhandlungsfähig war. Auch am Montag machte der 61-Jährige in der Verhandlung einen gebrechlichen Eindruck.

Gegen den jüngeren, heute 59 Jahre alten Bruder des Mannes ging der Prozess damals weiter: Er wurde Ende Februar zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt, weil er an der Ermordung Vieths beteiligt gewesen sein soll. Er war bereits wegen eines früheren Polizistenmordes vorbestraft. Seine Verteidiger hatten Freispruch gefordert und fechten das Urteil mit einer Revision beim Bundesgerichtshof an.

Beide Brüder haben bislang zu den Vorwürfen geschwiegen. Das Urteil gegen den Jüngeren bedeute keine Vorverurteilung des Älteren, betonte die Kammer am Ende des ersten Prozesses. Die Verteidiger des 61-Jährigen lehnten dennoch bereits vor Wochen die Berufsrichter wegen Befangenheit ab. Erst wenige Minuten vor Beginn des Prozesses wurde der Befangenheitsantrag vom Landgericht zurückgewiesen.

Die Brüder sollen Vieth im Oktober 2011 nach einer nächtlichen Verfolgungsjagd in einem Augsburger Wald bei einer Schießerei umgebracht haben. Der Beamte wurde mehr als ein halbes Dutzend Mal getroffen, Vieths Streifenkollegin wurde leicht verletzt. Das Gericht hat für den zweiten Prozess bis Frühjahr 2015 insgesamt 41 Verhandlungstage vorgesehen.