Der eigentliche vierspurige Weiterbau der B 14 von Nellmersbach nach Waldrems hat noch nicht begonnen. Die Aufträge müssen erst noch vergeben werden.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Backnang - Noch Anfang Juni hatten der Landesverkehrsminister Winfried Hermann und der Bundesstaatssekretär Norbert Barthle den weiteren Ausbau der B 14 in Richtung Backnang mit einem ersten Spatenstich feierlich eingeleitet. Fast sieben Jahre lang hatte man in der Region darauf gewartet. Seit der Fertigstellung der Ortsumfahrung von Winnenden im September 2009 endet die Vierspurigkeit der Bundesstraße bei Nellmersbach. Unmittelbar nach dem symbolischen Akt rückten auch die Bauarbeiter an, um parallel zu der etwa einen Kilometer langen Strecke eine weitere Spur anzulegen. Über sie soll der Verkehr fließen, wenn die eigentliche Straße verbreitert wird. Doch seit mehreren Wochen tut sich auf der Baustelle nichts mehr.

 

Provisorische Fahrspur ist weitgehend fertig

Die Arbeiten für das Provisorium seien bis auf die Markierungen, die Fahrbahnbegrenzungen sowie die Beschilderung abgeschlossen, bestätigt eine Sprecherin des Regierungspräsidiums (RP) Stuttgart, das für die Maßnahme verantwortlich zeichnet. Der eigentliche B-14-Ausbau indes könne vermutlich erst im kommenden Jahr starten. Der Grund für die Verzögerung sei das aufwendige Vergabeverfahren. Die Maßnahme müsse aufgrund ihrer hohen Baukosten europaweit ausgeschrieben werden, das Provisorium habe als sogenanntes Vorlos national und damit schneller abgearbeitet werden können. Man hoffe aber, den Auftrag noch in diesem Jahr vergeben zu können.

Der Ausbau der Bundesstraße, für den der Bund Mittel von insgesamt 42,6 Millionen Euro freigegeben hat, unterteilt sich in zwei Abschnitte. Zunächst soll die 1,1 Kilometer lange Strecke von Nellmersbach bis zur Kreuzung auf Höhe des Opti-Wohnlandes bei Waldrems auf vier Fahrspuren verbreitert werden. Außerdem soll eine Feldwegbrücke gebaut sowie eine provisorische Anbindung an das Gewerbegebiet Waldrems eingerichtet werden. Bei einem Baustart Anfang kommenden Jahres wird mit einer Fertigstellung bis zum Frühjahr 2018 gerechnet.

Danach soll der deutlich aufwendigere Teil folgen, der die Autos von der Kreuzung Waldrems über eine Art Tunnel bis zur alten Schule nach Maubach führt. Ein nahtloser Weiterbau im Frühjahr 2018 werde angestrebt, so die RP-Sprecherin. Konzipiert sei der Verlauf über einen etwa 500 Meter langen „Trog“, der auf etwa 135 Metern Länge überdeckelt werden soll – weshalb gemeinhin auch vom „Tunnel Waldrems“ gesprochen werde. Für die insgesamt 800 Meter lange Strecke sei mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren zu rechnen, sodass die Gesamtmaßnahme im Jahr 2020 fertiggestellt werden könnte.

Durchgängiger Ausbau steht noch in den Sternen

Auch dann würden allerdings noch 5,6 Kilometer fehlen. Doch eine durchgängige vierspurige Verbindung bis Backnang, für die bereits seit dem Jahr 2007 ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss vorliegt, steht noch in den Sternen. Zwar ist der Ausbau der nördlichen B 14 im Bundesverkehrswegeplan als vordringlich eingestuft worden, das Geld dafür ist aber noch nicht bewilligt. Immerhin: bereits im Juli vergangenen Jahres ist die Anschlussstelle Backnang-Mitte für den Verkehr freigegeben worden. Doch diese war vor allem angelegt worden, um die Ortsdurchfahrt von Neuschöntal zu entlasten. Durch sie waren regelmäßig jene Mülllastwagen gerollt, welche die kreiseigene Biovergärungsanlage beliefern.