Der 800 Kilometer lange SuedLink soll näher an die Region Stuttgart verlegt werden. Das geht laut dpa aus dem Entwurf für den neuen Netzentwicklungsplan hervor, der am Dienstag vorgestellt wird.

Berlin/Stuttgart - Beim Bau großer Stromtrassen für die Energiewende planen die Netzbetreiber nun eine Änderung bei dem Teilstück in Baden-Württemberg. Der insgesamt 800 Kilometer lange SuedLink soll näher an die Industrieregion Stuttgart herangeführt werden. Dies geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Entwurf für den neuen Netzentwicklungsplan hervor, der am Dienstag vorgestellt werden soll. Der Abzweig der neuen Höchstspannungstrasse solle nun statt in Goldshöfe (Ostalbkreis) im Raum Wendlingen enden.

 

Damit könnte sich der Bau einer Leitung zwischen Bünzwangen (Kreis Göppingen) und Goldshöfe an Schwäbisch Gmünd vorbei erledigt haben. Die Planung dieser etwa 60 Kilometer langen Leitung hatte der Netzbetreiber TransnetBW wegen massiver Proteste ruhen lassen.

Massiver Widerstand gegen Trassenbau in Bayern

„SuedLink“ soll bis zum Jahr 2022 Windstrom von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen nach Bayern und Baden-Württemberg bringen – um hier die Stilllegung mehrerer Atomkraftwerke auszugleichen. Ob „SuedLink“ kommt, ist jedoch noch nicht klar, denn in Bayern gibt es massiven Widerstand gegen den Trassenbau.

Ein Sprecher des baden-württembergischen Umweltministeriums sagte am Abend zu dem neuen Planungsentwurf: „Wir haben im Mittleren Neckarraum eine riesige Nachfrage nach Strom und Maßnahmen im Netzentwicklungsplan, die den nötigen Strom zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit in diesem Raum bringen, begrüßen wir natürlich.“

Insgesamt sind 2800 Kilometer an neuen Höchstspannungstrassen bis 2022 geplant, 2900 Kilometer im bestehenden Netz sollen für die erhöhten Ökostromeinspeisung optimiert werden. Als Kosten werden 22 Milliarden Euro veranschlagt.