Doch viele Familien hängen dem schönen Traum nach: die pflegebedürftige Mutter, der demenzkranke Vater soll in der gewohnten Umgebung bleiben dürfen und ständig betreut werden, bezahlbar und möglichst legal. Offenbar sind viele gewillt, in Sachen Legalität die meisten Abstriche zu machen, erklärt Maria Simo. Die Rumänin berät seit drei Jahren Frauen aus Osteuropa beim Verein für internationale Jugendarbeit, einem Projekt der Diakonie.

 

Günstig, schnell, rund um die Uhr – das seien für betroffene Familien oft die wichtigsten Punkte, sagt die Rumänin. Berater, die seriös arbeiten, könnten und wollten da nicht mithalten. Inzwischen habe sie gehört, dass die Modelle, über die die Helferinnen vermittelt werden, subtilere Formen angenommen hätten. Frauen kämen als Scheinselbstständige mit einem Gewerbeschein nach Deutschland. Selbst Hausärzte würden inzwischen Pflegekräfte an Patienten vermitteln – ihr Vertrauensverhältnis nutzend . „Ich habe so viele schlimme Geschichten gehört, dass ich einen Krimi schreiben könnte“, sagt Maria Simo. Abhängigkeit, Gewalt, sexuelle Übergriffe, „da gibt es ganz erschreckende Sachen“.