Wegen Personalnot muss die Stuttgarter Ausländerbehörde von September an mehrere Schalter schließen. Mehr Räume lösen das Problem nicht. Die übrigen Mitarbeiter seien „verzweifelt“, sagt der Personalrat.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Die überlastete Ausländerbehörde beschäftigt auch die Verwaltungsspitze. „Wir müssen uns personalwirtschaftliche Maßnahmen überlegen, um die Leute zu halten“, sagt Ordnungsbürgermeister Martin Schairer (CDU). Wie berichtet kommt es in der Behörde wegen der hohen Fluktuation und den daraus resultierenden Personalengpässen zu massiven Problemen. Der Service muss von September an stark eingeschränkt werden.

 

Wie zu hören ist, sollen erneut drei Kollegen die Behörde Ende des Monats verlassen, so dass von fünf Schaltern, die ohne Termin aufgesucht werden können, vier zum 1. September geschlossen werden müssen. Betroffen sind Bürger, die Aufenthaltsdokumente brauchen oder diese verlängern müssen. Es wird mit langen Warteschlangen gerechnet, wie man sie aus der Asylstelle der Behörde bereits kennt.

Noch keine Lösung in Sicht

Die Arbeit in der Ausländerbehörde müsse wieder attraktiver gemacht werden, sagt der Ordnungsbürgermeister. „Es ist ein Stressjob, der dort bewältigt wird“, erkennt Schairer an, der über das Thema schon mit Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) gesprochen hat. Schairer dämpft aber gleichzeitig die Erwartungen: „Wir haben dafür noch keine Lösung.“

Was den hohen Krankenstand in der Behörde betrifft, mache man den Mitarbeitern Sportangebote, die auch angenommen würden. Schairer fügt hinzu, dass sich seit mehreren Monaten bereits eine Arbeitsgruppe mit der Ausländerbehörde beschäftige. In dem Zuge seien fünf Springerstellen geschaffen worden, die noch zu besetzen seien, um für Entlastung in der Behörde zu sorgen. Was das Raumproblem betrifft, könnte der Auszug des Justiz- und Vollzugsdienstes aus dem Schwabenzentrum erste Abhilfe schaffen, indem die Ausländerbehörde dann mehr Platz bekommt. Eine Immobilie für den Vollzugsdienst habe man im Auge. Nächste Woche finde ein Treffen statt.