Die Galerien Schacher und Kerstan zeigen bei der ersten Auflage ihres „Galerien Haus Open“ Künstler, die sie bislang noch nicht im Programm haben.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

S-West - Ich habe aus den Bewerbungen sieben Annäherungen an die menschliche Figur herausgepickt“, sagt Galerist Marko Schacher zur Wahl der Künstler. Bei Andreas Kerstans ausgestellten Künstlern ist die Verbindung von Mensch und Technik ein gemeinsames Element. Die Stilrichtungen der Künstler sind sehr unterschiedlich. Skulpturen aus Sandstein, Bronze, Ton und Metall ebenso wie Zeichnungen und Gemälde aus Acryl, Öl oder Kohle schmücken die Galerieräume Schacher und Kerstan. Mal farbenfroh, mal düster kommen die Werke daher, mal abstrakt, mal klar definiert.

 

Neues Konzept

Für die Erstauflage des Formats „Galerien Haus Open“ konnten sich Künstler bewerben, die bislang nicht im Programm der Galerien vertreten sind, ebenso wie Künstler, die von noch keinem Galeristen regelmäßig präsentiert werden. Die Idee dazu hatte Andreas Kerstan, der erst im Januar die Räume im Galerienhaus an der Breitscheidstraße bezogen hat. „Es war eine offene Ausschreibung und es haben sich viel mehr Künstler beworben, als wir Platz haben“, sagt Kerstan. Er hat sich letztlich für sechs Künstler entschieden, deren Werke er in seinen Galerieräumen ausstellt. Marko Schacher zeigt in seinen Räumen sieben Künstler. Vor fünf Jahren ist er in das Galerienhaus eingezogen. „Mit dieser für uns neuartigen Ausstellung wollen wir zeigen, dass das Galerienhaus nicht stehen bleibt, sondern sich weiterentwickelt“, sagt Schacher.

Die Galeristen möchten mit dem neuen Format und frischen Künstlern auch neue Besucher ins Galerienhaus holen. Kommt das Konzept an, wird es wohl im nächsten Jahr eine Neuauflage der „Galerien Haus Open“ geben. „Ich denke, dass wir das fortsetzen werden“, sagt Marko Schacher.

Zum Auftakt zeigen 13 teils noch recht unbekannte Künstler in den Galerieräumen von Marko Schacher und Andreas Kerstan ihr Talent. Horst Merkle hat anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Galerienhauses seine aktuelle Ausstellung noch einmal verlängert. Merkle gehört zu den drei Galeristen, die 2005 beschlossen haben, ihre Räume auf einer Etage in einem Haus zusammenzuführen. Die Räume an der Breitscheidstraße 48 waren zuvor Requisitenlager des Kulturamts gewesen, sagt Merkle.

Wunderbare Dissonanzen

„Die Türen zwischen den drei Galerien sind immer offen“, erklärt das Gründungsmitglied das Prinzip des Galerienhauses. Die Galeristen sprechen sich für gewöhnlich nicht ab, was sie als nächstes ausstellen. „Oft passt es dennoch wunderbar zusammen, oft geht es wunderbar auseinander“, sagt Merkle. Genau das mache die Ausstellungen spannend. „Aber jeder von uns setzt sein eigenes Statement“, so Merkle. Die Besucherzahlen hätten sich über das vergangene Jahrzehnt wenig verändert, sagt der Galerist. Die Lage am Innenhof sei nicht unbedingt ein Nachteil. „Wer uns finden will, der findet uns auch“, sagt Merkle. Zudem könne der Hof gut genutzt werden, so wie auch bei der Vernissage zu „Galerien Haus Open“ am vergangenen Freitagabend. Bei frisch gegrillter Wurst mit Brötchen konnten sich die Gäste im Innenhof stärken.

Die Ausstellung „Galerien Haus Open I: auf Augenhöhe“ ist bis zum 12. August in den Räumen der Galerie Schacher – Raum für Kunst und Galerie Kerstan zu sehen. Das Galerienhaus an der Breitscheidstraße 48 hat Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr, Samstag von 11 bis 16 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.