Die Ausstellung „Jahresgaben“ des Stuttgarter Drogenhilfevereins Release ist zum 20-Jährigen auf den Fasanenhof gezogen. Bei jedem erworbenen Werk, geht die Hälfte des Erlöses an die Drogenberatung von Release.

Möhringen - Die Vorweihnachtszeit naht und das ist geradezu perfekt: „Es ist ein guter Anlass, nicht nur sich selbst, sondern auch anderen etwas Gutes zu tun“, sagt Johannes Brümmer, der sich bei der EnBW um den Bereich Kunst und Kultur kümmert. Gemeint ist der Erwerb eines Kunstwerks der Ausstellung Jahresgaben, die der Stuttgarter Drogenhilfeverein Release in Kooperation mit dem Energieunternehmen ausrichtet. Bislang befand sich die Ausstellung an der Kriegsbergstraße, erstmals ist sie am neuen Standort im Foyer der EnBW-Zentrale auf dem Fasanenhof zu sehen. Das Projekt Release und Kunst existiert seit 20, die Partnerschaft mit dem Unternehmen seit 15 Jahren.

 

Der Erlös geht zur Hälfte an die Drogenberatung

„Wegen des 20-jährigen Bestehens stellen dieses Mal auch 20 Künstler aus“, erklärt der Kurator Horst Merkle. Er sitzt im Vorstand von Release und ist von Anfang an bei dem Kunstprojekt dabei. Die Idee ist folgende: Die Kunstschaffenden – renommierte sowie junge und noch unbekannte Künstler – bekommen eine Plattform, ihre Werke zu zeigen. Alle Exponate stehen zum Verkauf; der erzielte Preis wird zwischen Künstler und Verein geteilt. Release finanziert damit seine Arbeit in der Drogenberatung: die Betreuung von Drogenabhängigen sowie die Aufklärung, insbesondere bei Jugendlichen.

Exklusivität ist den Organisatoren wichtig

Den Umzug auf die Filder sieht Merkle als Chance: „Wir hatten in der Innenstadt zwar unser Stammpublikum, aber am neuen Standort können wir auch neue Leute gewinnen.“ Es handele sich um eine hochkarätig besetzte Ausstellung. Diese werde die Filder mit Sicherheit bereichern, so der Kurator. Zu den Ausstellenden gehören unter anderem Imi Knoebel, Robert Indiana, Jan Peter Tripp und Werner Pokorny. Das Besondere: die Werke haben die meisten der Künstler speziell für die Ausstellung geschaffen. „Wir legen Wert darauf, dass die Kunstwerke exklusiv für diesen Zweck gemacht und nicht aus der Schublade gezogen werden“, erzählt Merkle. Ein Viertel der Künstler hat einen Bezug zu den Fildern, sie wohnen oder haben ihre Ateliers dort. „Das ist aber tatsächlich purer Zufall“, verrät Merkle. Dies habe er bei der Planung der Ausstellung noch nicht gewusst.

Die Werke sind bereits vor der Eröffnung zu sehen

Am Dienstagnachmittag sind Merkle, Brümmer und Ulrich Binder, der Geschäftsführer des Vereins Release, noch mit den letzten Feinheiten beschäftigt. Die Kunstwerke sind sternförmig angeordnet, sodass man immer wieder etwas Neues entdeckt. „Wie hat Karl Valentin gesagt: ,Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit’“, sagt Brümmer scherzhaft. Bis zum heutigen Mittwoch muss alles fertig sein, denn von 10 bis 17 Uhr können die Werke vorbesichtigt werden. „Für die ganz Eiligen“, sagt Brümmer. Die Vernissage beginnt am Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr.

Gerne biete man dem Verein und den Künstlern diese Plattform an, sagt Brümmer. Durch den Umzug auf den Fasanenhof „wollen wir die Erfolgsgeschichte nicht nur fortschreiben“, sagt er. Man habe am neuen Standort mit rund 2000 Mitarbeitern und einer hohen Besucherfrequenz ideale Voraussetzungen für ein breites Publikum. „Kunst im Alltag zu erleben, das wollen wir fördern.“

Interessenten gibt bereits vor Ausstellungsbeginn

Rund 100 Werke haben die 20 Künstler geschaffen. Darunter sind Gemälde, Zeichnungen, Plastiken und Fotografien. Es gibt auch etwas für den schmaleren Geldbeutel, die Verkaufspreise reichen von 200 Euro bis 2000 Euro. „Wir haben ein breites Spektrum an Stilrichtungen, von abstrakt bis figürlich ist ein guter Querschnitt der aktuellen Kunstszene zu sehen“, sagt Merkle. Wer ein Objekt erwerben wolle, müsse sich ein wenig sputen. „Für die ersten Werke haben wir schon Interessenten“, fügt er hinzu. Erfahrungsgemäß bleibe meist kaum ein Kunstwerk übrig.

Die Ausstellung
des Vereins Release befindet sich im Foyer der EnBW-Zentrale an der Schelmenwasenstraße 15. Die Vernissage ist am Donnerstag, 13. November, um 19 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 18. Dezember und ist werktags von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. Eine Vorbesichtigung ist heute von 10 bis 17 Uhr sowie am Donnerstag von 10 Uhr an möglich.