„Gedankenbilder“ nennen Mehmet Werner und Bernd Lange ihre Fotografien von Mallorca und Tenedos. Beide haben Landschaftsaufnahmen von ihren Lieblingsinseln gemacht und zeigen diese aus ihrem ganz eigenen Blickwinkel.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Mehmet Werner ist Ankara geboren, kam mit 18 Jahren nach Deutschland, ging irgendwann wieder zurück nach Istanbul und lebt nun mit seiner Frau seit knapp 20 Jahren im Stuttgarter Süden. Bernd Lange ist in Berlin geboren, in Köln aufgewachsen und lebt seit fast 40 Jahren in Stuttgart, seit knapp 25 im Süden. „Ich bin typisch deutsch, Mehmet ist typisch türkisch“, sagt Bernd Lange. Werner ist Fotograf von Beruf, Lange ist Autor und Texter. Auf den ersten Blick verbindet die beiden nicht viel – außer ihrem Engagement für das Generationenhaus Heslach im Gebrüder-Schmid-Weg 13. Der 53-Jährige Mehmet Werner hilft dort seit Jahren ehrenamtlich im Café Nachbarschafft aus, der 65-jährige Bernd Lange macht die Öffentlichkeitsarbeit.

 

Menschen, Geschichten und Bilder im Kopf

Wenn Mehmet Werner unterwegs ist in der Welt, hat er immer Bilder vor Augen, die ihm Geschichten erzählen. Von diesen Geschichten macht er Fotos. Wenn Bernd Lange unterwegs ist, hat er Geschichten im Kopf, die er fotografiert. Und das ist es, was die beiden verbindet. Zwar ist der eine Berufsfotograf und der andere betreibt es als Hobby, doch inzwischen haben die beiden zusammen gefunden.

Seit Montag ist ihre erste gemeinsame Ausstellung „Gedankenbilder“ im Café Nachbarschafft des Generationenhauses Heslach zu sehen. Lange zeigt Bilder von seiner Lieblingsinsel Mallorca, auf der er inzwischen einen großen Teil des Jahres verbringt. Werner stellt seine Fotografien von der türkischen Insel Tenedos, die in der Landessprache eigentlich Bozcaada heißt, aus. Bei mehrfachen Besuchen haben die beiden ihre jeweilige Insel aus ihrem persönlichen Blickwinkel betrachtet und festgehalten. In ihren Fotografien haben sie die dortige Atmosphäre eingefangen, das Flair und vor allem die Natur. Beide konzentrieren sich in ihren Werken vornehmlich auf Landschaften. Es sind keine Menschen zu sehen, keine Spuren von Tourismus. „Die Landschaft ist das besondere an Tenedos, aber auch an Mallorca“, sagt Werner. Im Dezember ist Werner noch nach Mallorca gereist, um sich selbst ein Bild zu machen. Das Fotografieren dort hat er aber Bernd Lange überlassen. Und während der gerne statische, ruhige Momente ablichtet, hat Werner sich bemüht, genau das auf seinen Bildern festzuhalten, was typisch für Tenedos ist. „Das Besondere an der Insel ist der Wind“, erzählt Werner. Immer wehe auf der knapp 43 Quadratkilometer großen Insel eine kühle Brise.

Aufnahmen abseits des Massentourismus

Lange hat sich in Mallorca genau auf die Seiten der Insel konzentriert, die nichts mit dem Massentourismus zu tun haben. „Wenn man sich wirklich auf die Insel einlässt, dann hat sie einen ganz anderen Charakter, ein ganz anderes Flair“, erzählt der Wahl-Stuttgarter. Genau das wollte er festhalten. Er gibt aber auch ganz offen zu: „Ich bin kein Fotograf.“ Mit einer kleinen Kamera habe er einfach abgelichtet, was im gefiel. Die Bilder für die Ausstellung hat Mehmet Werner als der Profi von beiden ausgewählt und bearbeitet.

Den Kontrast zweier Mittelmeer-Inseln fotografisch darzustellen, ist aber nicht die einzige Intention, welche Lange und Werner mit ihrer Ausstellung haben. „Ich bin hier um mit meiner Kunst Menschen etwas Nettes anzubieten“, sagt Mehmet Werner schlicht. Die ehrenamtlichen Helfer sollen sich daran freuen, ebenso wie die Bewohner des Pflegeheimes und natürlich alle Besucher. „Wir hoffen, dadurch noch mehr Menschen anzulocken“, ergänzt Lange.