Zehn Jahre Messe am neuen Standort sind der Anlass für eine Fotoausstellung im Stuttgarter Rathaus. Um was es dort genau geht, erfahren Sie hier.

L.-E. - Farben und Formen vermischen sich bei Frank M. Orel zu einer Einheit. Seine Fotografien sind geprägt vom Spiel mit Licht und Filtern. Nicht immer erkennt der Betrachter, was die Motive gemeinsam haben. Alle Bilder, die derzeit im Stuttgarter Rathaus zu sehen sind, wurden jedoch in Stuttgart aufgenommen, zum Großteil auf der Landesmesse.

 

Diese feiert mit der Fotoausstellung „Augen. Auf!“ von dem Fotografen Frank M. Orel zehnjähriges Bestehen auf dem Gelände in Leinfelden-Echterdingen. Zuvor war die Messe auf dem Killesberg beheimatet. Seit dem 15. Februar können sich Besucher die Ausstellung im Stuttgarter Rathaus ansehen. Am vergangenen Mittwoch, 22. Februar, erklärte der Künstler Orel den Besuchern bei seiner Vernissage im Rathaus, was er mit den großformatigen Fotografien sagen will: „Ich möchte Motive fotografisch anders umsetzen.“ So entstehen Bilder von einem frisierten Pudel, der die Heimtiermesse Animal verkörpert, oder das Foto dreier orientalisch gekleideter Männer, das während der Urlaubsmesse CMT auf dem Messepark aufgenommen wurde. Orel lasse sich beim Fotografieren eher treiben, statt sich Dinge gezielt rauszusuchen. „Die besten Dinge verdanken wir dem Zufall“, sagt der Fotograf. Dafür habe man dem Künstler freie Hand gelassen, sagt der Sprecher der Geschäftsführung der Messe Stuttgart, Ulrich Kromer von Baerle. „Es ist der Bruch mit den Seh-Gewohnheiten“, beschreibt Andreas Wallbillich, Kommunikationsleiter der Messe Stuttgart, die Ausstellung.

Fotografien ermöglichen neuen Blick auf die Messe

Orel rückt in seinen Bildern Details in den Vordergrund, die dem Messebesucher nicht augenscheinlich sind. Dadurch erschließen sich neue Blicke, sagt Michael Föll, Erster Bürgermeister der Stadt Stuttgart. „Die Messe ist ein Erfolg in unserer Stadt“, sagt er. Sie sei nicht nur ein zentrales Schaufenster für die Wirtschaft, sondern trage auch wesentlich zum Tourismus bei. Kromer von Baerle spricht von bis zu 350 000 Übernachtungen pro Fachmesse. Dadurch seien Hotels in der Region ausgelastet. Gleichzeitig sei die Messe ein schönes Bauwerk, betont Föll: „Die Blicke, die wir heute durch die Bilder bekommen, ergänzen die Ästhetik.“

Blickt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, auf die zehn vergangenen Jahre zurück, ist er zufrieden: „Die Erwartungen wurden übererfüllt.“ Trotzdem sei die Messe kein Selbstläufer. „Man muss den Besucher jedes Jahr überraschen“, sagt Bleinroth. Dafür gibt es jährlich etwa 68 unterschiedliche Messen.

Neue Messehalle bis Ende des Jahres fertig

Um den Besuchern noch mehr bieten zu können, wird derzeit die Halle 10 neu gebaut. „Im Moment sind wir im Termin- und Finanzplan“, sagt Kromer von Baerle. „Am Ende des Jahres haben wir die fertige Halle.“ Die Außenhaut der Halle ist geschlossen, nun wird mit Innenausbau begonnen.