Major General Mark L. Loeben prägt die Vernissage zur deutsch-amerikanischen Kunstschau im Rathaus in Bad Cannstatt und nennt die Ausstellung „ein Symbol für eine große Partnerschaft von gleichgesinnten Alliierten“.

Bad Cannstatt - Dass er kommt, ist der Kunst geschuldet. Aber dass er kommt, das kommt hier auch der Kunst zugute. Denn der Auftritt eines leibhaftigen amerikanischen Zwei-Sterne-Generals schweißt die doch sehr disparate Schau von 22 beteiligten Künstlern im historischen Rathaus zu einem Event zusammen, der der Ausstellung auch über die Vernissage hinaus eine gewisse Strahlkraft verschafft.

 

Zumal dem kunstaffinen Major General Mark L. Loeben, nichts weniger als Boss des „European Command“ der US-Army auf den Fildern, die neueste Auflage der „German & American Art Show“ sehr zupass zu kommen schien: um „die starke Beziehung zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten zu zelebrieren und zu vertiefen“, wie er in seiner Rede betonte – und dabei am Markt zu Bad Cannstatt auch am großen Rad von „der Grundlage von internationaler Zusammenarbeit und globalen Sicherheit“ drehte.

Traditionell Schönes und Experimentelles

Was bei identischem Anlass in all den Vorjahren in deutschen Ohren ein wenig pathetisch geklungen haben mag, das wirkte nun ganz unmittelbar wie die Bekräftigung von etwas lange sehr Selbstverständlichem, das wegen des Regierungswechsels in Washington aktuell eher auf seine Deal-Qualitäten hin abgetastet wird. Der General aber wirkte so ernst wie nie, pries in einer Art Grundsatzrede die Kunst als ein Band, um „unsere Kulturen zusammenzubringen“ und die Ausstellung als „ein Symbol für eine große Partnerschaft von gleichgesinnten Alliierten“: „Und wir sollten alles tun, um sie intakt zu halten“. Ein Horn, in das bei der Begrüßung auch Joachim Kübler, der stellvertretende Bezirksvorsteher gestoßen hatte mit der Feststellung, dass Kunst „uns verbinden und berühren, vielleicht auch irritieren“ könne.

Von all dem etwas hat auch die über drei Etagen verteilte Schau, die mit der Vielzahl der Teilnehmer ein entsprechend breites Spektrum bietet. Manch traditionell „Schönes“, einiges an Fleißarbeit, aber auch manch Spannendes. Wobei die amerikanischen Beiträge eher experimentellen, suchenden, zeitgenössischen Ansätzen huldigen. Auch mit fotografischen Arbeiten. Als greifbaren Nenner bietet die noch bis zum 28. April dauernde Schau tatsächlich das Beispiel eines vorbehaltlosen Dialoges – von der Kunst ermöglicht, von der Kunst gespeist: Das ist nicht eben wenig in diesen Zeiten.