Die Gefühle Anderer bewegen den Künstler Luciano Moral seit jeher sehr – nicht nur als Maler, sondern auch als Mensch, der gerne hilft, wo er kann.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Es sind die Geschichten und Gefühle von Menschen, die den spanischen Künstler Luciano Moral antreiben. Was er dabei erspürt, verdichtet der Maler in einer klaren, kubistisch anmutenden Formensprache. Die Südwestbank-Zentrale in der Rotebühlstraße 125 zeigt von Montag, 11. April, Freitag, 15. April, einige Arbeiten des in Ditzingen beheimateten Malers. Einen Teil des Verkaufserlöses spendet Moral der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg. „Vor dieser unheilbaren Krankheit ist niemand gefeit. Daher ist es uns eine Herzensangelegenheit, Betroffene zu unterstützen“, sagt Wolfgang Kuhn, Vorstandssprecher der Südwestbank, die die Ausstellung in ihren Räumen ausrichtet. Rund 1,5 Millionen Menschen seien in Deutschland an Demenz erkrankt, zwei Drittel davon an der Alzheimer-Demenz.

 

Der 1947 im spanischen Ávila geborene Luciano Moral rückt in seinem Werk den Menschen in den Mittelpunkt. „Prägend war eine persönliche Begegnung mit Pablo Picasso. Morals Gemälde stellen Bezüge zum Kubismus her. Akkurate Linien unterteilen die Flächen seiner mit Acrylfarben oder in Mischtechniken gemalten Bilder und strukturieren Körper oder Gesichter“, heißt es in einer Mitteilung der Südwestbank. Bei der Farbwahl beschränke Moral sich meist auf die Grundfarben, die er „zurückhaltend, doch nuancenreich“ verwende. Gefühle inspirieren Morales. Einem Journalistenkollegen vertraute er an, Bilder male er meist in einem Rutsch, aus Angst, dass ihn die Emotion wieder verlassen könnte, die ihn hat zum Pinsel greifen lassen. Oft wisse er anfangs selbst nicht, was er eigentlich male. Gut 3700 Bilder sind so im Laufe der Zeit entstanden. Immer aber sind es Menschen, Köpfe, Körper, die Moral mit kräftigen Rot- oder Brauntönen malt.

Moral hat Spanien Ende der 1960er verlassen. Er hatte damals gegen den Diktator Franco demonstriert, wurde verhaftet, geschlagen und von der Uni geworfen. Moral emigrierte nach Paris, wenige Jahre später verschlug ihn die Liebe nach Deutschland. In den zurückliegenden Jahrzehnten hat er unzählige Benefiz-Veranstaltungen mitgemacht, hat seine Bilder zugunsten von Kindern im Kosovo und in Äthiopien gespendet, für Mukoviszidose-Kranke, für die Angehörigen der Opfer der Terroranschläge in Madrid. Seit mehr als 15 Jahren malt Morales regelmäßig mit Kindern verschiedener Förderschulen. Die Menschen liegen dem Künstler am Herzen – vor allem jene, die Unterstützung gut gebrauchen können.