Der Maler Konrad Niemeier stellt in der Praxis „Zahnarzt 32“ farbenfrohe Bilder aus.

S-Mitte/S-West - Heute müssen Sie gewiss keine Angst haben, eine Zahnarztpraxis zu betreten“, sagte der Kunstprofessor Hans K. Schlegel. Er eröffnete am Freitagabend die Ausstellung des Malers Konrad Niemeier in der Praxis Zahnarzt 32 an der Theodor-Heuss-Straße. Schlegel ging noch weiter: „Besser können die Patienten farbenpsychologisch nicht auf einen Zahnarztbesuch eingestimmt werden.“ Die farbenprächtigen, heiteren Arbeiten von Konrad Niemeier setzten positive Farbimpulse.

 

Die vornehmlich mit Acrylfarben gemalten Werke sind größtenteils abstrakt, teilweise haben sie aber auch einen Naturbezug, erläuterte Schlegel am Beispiel eines am Max-Eyth-See entstandenen Gemäldes, das den Titel „Heimweg“ trägt: „Zu sehen sind darauf der See als eine dominante blaue Farbfläche, ein Baum und eine Menschengruppe. Alle Formen sind jedoch simplifizierend, verwendet werden gesättigte Farben anstelle von Naturfarben“, sagte der Kunstprofessor. Auf diese Weise entstehe ein heiter bis lustiges Werk, das andere Maßstäbe der Wahrnehmung setze: „Konrad Niemeier betrachtet die Welt nicht fotorealistisch“, sagte Schlegel. Das Werk mit dem Titel „Loslösung“ etwa verzichte gänzlich auf reale Gegenstände, sondern spiele mit spritzigen Formeneinfällen und punktuellen Akzenten wie einem weißen Fleck in der Mitte des farbenfrohen abstrakten Gemäldes.

Farben haben Konrad Niemeier von jeher begeistert

Seinen eigenen künstlerischen Stil zu finden sei ein langer und harter Weg gewesen, sagt Niemeier, der sich selbst im Lauf der Zeit von der naturellen zur abstrakten Malerei weiterentwickelt hat. Ohne die Kurse bei Hans K. Schlegel wäre er nicht so weit gekommen, sagt Niemeier über den Kunstprofessor, den er seit inzwischen mehr als 50 Jahren kennt.

Farben haben Konrad Niemeier von jeher begeistert: „Ich habe schon von klein auf gerne gemalt“ sagt der Künstler. Er hat den Umgang mit Farben sogar zu seiner Profession gemacht: Der Malermeister hatte eine Werkstatt im Stuttgarter Westen, die heute sein Sohn führt. In dieser Werkstatt hat es übrigens auch bereits eine Ausstellung gegeben – und zwar mit Werken von Konrad Niemeiers ersten eigenen Schülern.