Die Regeländerungen für 2017 haben es in sich: Die neuen Autos sind breiter und schneller – aber das Überholen könnte mit ihnen schwierig werden.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Melbourne - Die Formel 1 erfindet sich neu. Die Autos sehen deutlich anders aus als im Vorjahr, und sie sind schwieriger zu fahren – es ist also wieder der ganze Mann am Steuer gefordert. „Diese Autos sind richtige Monster. Die Kurvengeschwindigkeiten sind in den schnellen Ecken um 40 Kilometer pro Stunde schneller als im letzten Jahr. Die Fahrer spüren den Nacken wesentlich mehr“, sagt der Mercedes-Sportchef Toto Wolff, der ganz begeistert ist von der Optik der Boliden.

 

Lesen Sie hier: Toto Wolff im Interview mit unserem Redakteur Dominik Ignée.

Bereits bei den Testfahrten haben die Piloten zu spüren bekommen, dass auf sie harte Arbeit wartet in diesem Jahr. „Wir haben die Sitze verändern müssen, weil die G-Kräfte so stark sind, dass die Fahrer in den Sitz gedrückt werden. Sie erleiden da Prellungen, und das hat es noch nie gegeben“, sagt Wolff. Auch das Überholen soll „zu 50 Prozent“ schwieriger werden, weil die Autos eine Welle hinter sich erzeugen, die doppelt so stark ist wie davor.

Die wichtigsten Regeländerungen 2017:

Reifen: Die Reifen sind um ein Viertel breiter. Vorne sind es nun 30,5 Zentimeter anstatt 24,5, hinten 40,5 Zentimeter statt 32,5. Zudem sind die Pneus haltbarer.

Karosserie: Der Frontflügel ist mit 180 Zentimetern 15 Zentimeter breiter, die Gesamtbreite des Autos wuchs um 20 auf 200 Zentimeter. Der Heckflügel ist ebenfalls breiter, aber flacher als in der Vorsaison.

Gewicht: Ein Rennwagen darf in dieser Saison 20 Kilogramm mehr wiegen, also 722 statt bisher 702 Kilogramm.

Antrieb: Das Token-System ist endgültig beerdigt. Während die Antriebseinheiten bisher nur begrenzt weiterentwickelt werden durften, sind Hersteller wie Mercedes, Ferrari, Renault und Honda jetzt frei in ihren Fortschrittsprozessen.

Start: Wenn ein Rennen wegen schlechter Witterung zunächst hinter einem Safety-Car beginnt, gibt es künftig einen stehenden Neustart, sobald die Streckenbedingungen es auch zulassen.

Helme: Die Fahrer dürfen ihr Helmdesign nur für ein von ihnen ausgewähltes Rennen verändern. Dann nicht mehr.