Gleich drei Stuttgarter Initiativen sind für ihr Engagement ausgezeichnet worden, darunter der Online-Sender stuggi.tv, der vor einem Jahr auf Sendung gegangen ist.

Stuttgart - Sie haben schon Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die französische Sängerin Zaz interviewt, sie stellen Künstler aus der Region vor und berichten über tagesaktuelle Themen, die Jugendliche interessieren. „Besonders spektakulär war unser Beitrag über die Facebook-Party in Backnang, da waren wir schneller als RTL“, erzählt David Rau, der 22-jährige Chefredakteur des Online-Senders Stuggi.tv. Für ihr Engagement sind die jungen Leute am Freitag im Jugendhaus Cann von der Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) mit dem Jugendbildungspreis „Dein Ding“ ausgezeichnet worden.

 

Stuggi.tv zeige die Landeshauptstadt aus einer jungen Perspektive, informiere die 14- bis 26-Jährigen über spannende Ereignisse und lasse sie an interessanten Projekten teilhaben, hieß es zur Begründung für den ersten Preis. In der ersten Runde hatten sich die Nachwuchsjournalisten, die im Februar 2012 auf Sendung gegangen waren, gegen mehr als 100 Konkurrenten aus Baden-Württemberg durchgesetzt. Mit dem Preisgeld in Höhe von 1000 Euro will das 15-köpfige Team vor allem die laufenden Kosten in diesem Jahr abdecken.

Ebenfalls 1000 Euro haben die Zweitplatzierten erhalten, die auch aus Stuttgart kommen: die Projektgruppe der „Jugend-Vielfalt-Tage“. Das Jugendforum des Deutsch-Türkischen Forums Stuttgart hat zusammen mit Jugendlichen aus dem Jugendrat Stuttgart, mit dem neunten Landesschülerbeirat Baden-Württemberg und mit Unterstützung des Stadtjugendrings Stuttgart das Projekt organisiert. Drei Tage lang haben sich die Teilnehmer intensiv mit den Themen Integration und kultureller Dialog in Deutschland beschäftigt. Den dritten Platz erzielten Jugendliche aus Bad Säckingen mit ihrem „Kartoffelprojekt“.

Sozialministerin würdigt Vielfalt der Projekte

Einen Sonderpreis erhielt das Projekt „Jungsein im Land“. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Landes Baden-Württemberg im vergangenen Jahr erstellten Stuttgarter Jugendliche eine Wanderausstellung, in der Menschen unterschiedlichen Alters ihre ganz persönlichen Erinnerungen präsentieren. Unter den zehn Nominierten in der Endrunde waren auch „Fellbach sucht das Supertalent“ und das Böblinger Projekt „Akzeptanz für alle“.

Die Sozialministerin Altpeter war von der Vielfalt der insgesamt 121 eingereichten Projekte begeistert: „Der Jugendbildungspreis würdigt die freiwillige Bereitschaft von Kindern und Jugendlichen, sich ehrenamtlich zu engagieren. In unserer vielfältigen, sich ständig wandelnden und zunehmend stärker vernetzten Gesellschaft wird ehrenamtliches Engagement immer wichtiger“, sagte sie am Freitag in Bad Cannstatt.

Die Jury, der Vertreter der Jugendgemeinderäte, des Sozialministeriums und der Jugendpresse angehörten, achtete vor allem auf das persönliche Engagement der beteiligten Jugendlichen sowie auf die Originalität und die Bedeutung des Projektes. Pluspunkte gab es, wenn Jugendliche unterschiedlicher Herkunft beteiligt waren. Denn „gerade Kinder und Jugendliche müssen wir dabei unterstützen, wenn sie sich für andere einbringen wollen“, betonte Katrin Altpeter.