Oliver Erens ist Kommunikationschef der Ärztekammer in Degerloch. In seiner Freizeit hat er drei Bücher mit dem Titel „Geschichte(n) der Medizin“ verfasst. In seiner Vergangenheit hat der Birkacher außerdem über sein recht ungewöhnliches Hobby geschrieben.

Degerloch/Birkach - Ist er Journalist oder Arzt? Irgendwie beides. Das Schreiben lag dem studierten Mediziner Oliver Erens schon immer. „Das ist mir schon früher einfach aus der Feder geflossen“, sagt der Birkacher. Bei der Landesärztekammer in Degerloch hat er vor knapp 20 Jahren einen Beruf gefunden, der seine Interessen vereint. Er ist Kommunikationschef der Kammer und Chefredakteur des Ärzteblatts.

 

An der Wand des Büros hängen ein paar Familienfotos und ein großes, buntes Gemälde. Zeitschriften und Bücher stapeln sich im Wandschrank. Dort zieht Erens nun einige Ausgaben des Ärzteblatts heraus. Die findet er schnell, denn in dem Bücherschrank hat alles seine Ordnung. Das Ärzteblatt wird einmal im Monat von der Landesärztekammer herausgegeben. Neben diesen Zeitschriften liegen auf Erens’ Tisch drei Bücher. „Geschichte(n) der Medizin“ heißt die Buchreihe, die der Pressesprecher selbst geschrieben hat. Von 2014 an hat er in seiner Freizeit an den Werken gebastelt. Kürzlich hat er die Reihe mit der Veröffentlichung des dritten Bands abgeschlossen. „Der Titel trifft es genau. Es geht um geschichtliche Dinge, und die sind unterhaltsam als Geschichten geschrieben“, erklärt der Autor. Neben ethischen Fragen wie „Welche Rolle hat der Arzt in der Beziehung zum Patienten?“ geht es auch um Erfinder in der Medizin und um persönliche Geschichten von unterschiedlichen Autoren. „Da ist unheimlich viel Herzblut reingeflossen“, sagt Erens.

In der Freizeit sind schon einige Bücher entstanden

Der Autor, Arzt und Kommunikationschef lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Birkach. Sein Büro hat er bei der Pressestelle der Ärztekammer in Degerloch. Dort sitzt er zwischen den Büchern und Zeitschriften, trägt ein weiß-blau kariertes Hemd und ein schwarzes Sakko.

Nach seinem Medizinstudium in Frankfurt war Erens einige Zeit in einer Hausarztpraxis tätig. „Ich habe das gemacht, was ich mir unter diesem Beruf vorgestellt habe“, sagt Erens. Mit der Zeit habe ihm jedoch das Schreiben und auch der Umgang mit Computern gefehlt, was ihn letztlich nach Degerloch zur Ärztekammer geführt hat. „Ich fühle mich hier sehr wohl und habe Spaß jeden Tag“, sagt Erens.

„Die Idee zu den Büchern ist aus einem Artikel für das Ärzteblatt entstanden“, erzählt er. Der Autor hat bereits früher Bücher geschrieben, damals über sein Hobby, die Zauberkunst. Bei der aktuellen Buchreihe konnte er sein schreiberisches Talent mit dem medizinischen Wissen vereinen. „Wir dachten, wir könnten ja mal die spannenden Artikel aus dem Ärzteblatt in einem Buch sammeln“, sagt Erens. Der 50-Jährige hat sich um Themen, Autoren und Bildrechte gekümmert und einen Verlag gesucht, der das Buchprojekt unterstützt.

Erst einmal Pause vom Schreiben

Bei einem Buch ist es nicht geblieben. „Die Nachfrage war so groß, dass es nachgedruckt werden musste“, sagt Erens. Der zweite Band sei dann unabhängig vom Ärzteblatt entstanden. Mit seinem Mitautor Andreas Otte hat sich Erens für einen dritten Teil entschieden, der Ende 2016 erschienen ist und die Reihe abgeschlossen hat. „Die hängen aber inhaltlich nicht zusammen, alle sind in sich abgeschlossen.“

In naher Zukunft will Erens keine Bücher mehr schreiben. „Meine Tochter macht gerade Abitur, da rücken die Hobbies etwas in den Hintergrund“, sagt er. Und mit seiner Arbeit bei der Landesärztekammer brauche er gar kein Hobby, denn beim Gestalten des Ärzteblatts könne er sich künstlerisch austoben. „Das trägt schon sehr meine Handschrift.“