Elke Geiselhart hat ihr zweites Buch veröffentlicht. Der dritte Roman ist schon in Arbeit. Ist sie nicht gerade als Buchautrin aktiv, arbeitet sie als Chemie-Ingenieurin an der Uni Vaihingen.

Untertürkheim - Elke Geiselhart strahlt über das ganze Gesicht. Stolz hält sie ihren Roman in der Hand. Es ist bereits der zweite, den die Untertürkheimerin veröffentlicht hat. Im September 2012 erschien ihr Erstlingswerk „Bill und die Gangsterbraut“. Nun ist auch ihr zweites Buch „Was macht eigentlich Iris? Neues von Bill und der Gangsterbraut“ auf dem Markt.

 

„Als das erste Buch gedruckt und veröffentlicht wurde, habe ich einfach nahtlos weiter geschrieben“, sagt Elke Geiselhart lachend. Sie ergänzt: „Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Geschichte muss weitergehen und das ging sie auch – und zwar praktisch von alleine.“ Zwar sei der zweite Roman nicht direkt eine Fortsetzung des ersten, erklärt die Autorin. Die Hauptfiguren aus ihrem Erstlingswerk fänden sich aber auch im neuen Roman wieder.

Nichts erinnert an Kinderliteratur

Geiselharts Werk spielt im London der 60er-Jahre. Der Polizeibeamte Bill und die Gangsterbraut Mary haben diverse Abenteuer hinter sich, eine Verschnaufpause ist ihnen jedoch nicht vergönnt. Denn aus Südafrika taucht ein sehr unwillkommener Verwandter, Marys Bruder, auf, der versucht, Mary und seine Enkelin zu töten. Gleichzeitig verschwinden aus Bills Dienststelle geheime Papiere. Der Argwohn zwischen den Kollegen wächst, bis sich alle gegenseitig verdächtigen.

Auch wenn es im Buch um Kriminalfälle geht, sieht Elke Geiselhart ihren Roman nicht als Krimi. „Es ist eher eine wild bewegte Familiengeschichte, aber unter Freunden“, sagt die 54-Jährige. „Und es geht um die Schicksale von Erwachsenen.“ Dass sie Erwachsenenbücher schreibt, betont die Autorin ganz besonders. Denn die Idee zu manchen ihrer Figuren hat sie zwar aus Kinderbüchern von Schriftstellern wie Enid Blyton. Doch für ihre eigenen Romane hat sie die Charaktere so geformt, dass weder Figuren noch Handlung an Kinderliteratur erinnern.

Der dritte Roman ist bereits in der Mache

Ihre Leidenschaft für das Schreiben hat Elke Geiselhart schon als Kind entdeckt, schon damals dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf, erzählt sie. Während ihrer Jugend sei dieses Hobby dann eingeschlafen. Erst als sie auf einem Flohmarkt in Berlin alte englischsprachige Bücher von Enid Blyton fand, reifte in ihr die Idee, aus den Erwachsenenfiguren mehr zu machen, ihnen eine Geschichte, eine Vergangenheit zu geben und ihre Zukunft neu zu erfinden. „Das macht mir einfach unheimlich Spaß“, sagt Geiselhart, die sonst als Chemie-Ingenieurin an der Uni Vaihingen arbeitet. Sie ergänzt: „Das Ausdenken von Geschichten und das Schreiben sind für mich wie eine Sucht.“ Ihre literarische Sucht will Elke Geiselhart auch weiterhin befriedigen. Deshalb hat sie auch schon ihren dritten Roman in der Mache. Der dreht sich aber nicht um Bill und die Gangsterbraut, sondern um zwei grundverschiedene Männer, die zusammen arbeiten und sich trotz zahlreicher Konflikte anfreunden. Das neue Buch spielt in Frankreich und trägt den Arbeitstitel „Raphael“. Es ist zwar noch nicht fertig und Elke Geiselhart weiß auch noch nicht genau, wie die Geschichte am Ende aussehen wird. Aber einen kleinen Auszug des Romans kann man bereits in der Frühjahrs-Anthologie 2014 mit dem Titel „Neue Literatur“ des August-von-Goethe-Literaturverlags lesen.

Zunächst einmal will sich Elke Geiselhart in ihrer Freizeit auf das neue Buch und auf ihr berufsbegleitendes Fernstudium des Literarischen Schreibens konzentrieren. Aber möglicherweise wird sie eines Tages auch wieder Neues über Bill und die Gangsterbraut schreiben. „Geplant ist zwar bisher kein dritter Band, aber wer weiß“, sagt die Hobby-Autorin und ergänzt: „Ich will nicht ausschließen, dass die Geschichte irgendwann noch weitergeht.“