Die Becken im Klingenbach sind seit 2009 stillgelegt gewesen. Auszubildende der Stadt haben sie im Rahmen eines Azubiprojektes von Grund auf saniert und den Bereich neu gestaltet. Die Hitze war dabei das größte Problem – neben uneinsichtigen Hundebesitzern.

S-Ost - Die groß gewachsenen Stauden leuchten in der frühherbstlichen Sonne, die Spaziergänger genießen die Pflanzen- und Blütenpracht – und das Plätschern des Wassers in den drei quadratischen Brunnenbecken gleich beim Biergarten am Zugang zur Klingenbachanlage von der Landhausstraße her. Sechs Jahre lang waren die Becken leer, kein Wasser sprudelte, die Brunnenanlage war defekt. Jetzt haben Auszubildende des Garten-, Friedhofs- und Forstamts die Anlage unter Anleitung saniert. 60 000 Euro hat die Sanierung und Umgestaltung gekostet.

 

Die Klingenbachanlage im Stadtteil Gaisburg erfüllt viele Funktionen. Sie ist eine der größten Grünanlagen im Stuttgarter Osten, dient im Winter, wenn denn einmal Schnee liegt, als Schlittenbahn für die Kinder, in den wärmeren Jahreszeiten als Joggingstrecke, Spiel-, Sport- und Liegewiese und auch als Frischluftschneise, die von Gablenberg bis fast hinunter zum Neckar reicht. Rund um die Grünanlage sind zwei Kindergärten und eine städtische Kindertagesstätte angesiedelt, im oberen Teil ist die Zweigstelle der Grund- und Werkrealschule Gablenberg mit dem Ganztagsbereich, dazu kommen ein großer Spielplatz am oberen und eben der kleine Biergarten am unteren Ende. Dort treffen sich bei schönem Wetter mittags die Angestellten der umliegenden Büros, auch Daimler-Mitarbeiter finden regelmäßig den Weg von Wangen oder vom Werk Untertürkheim hierher zum günstigen Mittagstisch.

Wuchernde Büsche gestutzt

In den vergangenen fünf Jahren hat das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Landeshauptstadt diese obere Klingenbachanlage von Grund auf saniert. Am Spielplatz wurde eine Wasserleitung installiert, die rundum wuchernden Hecken, Büsche und Bäume wurden zurückgeschnitten, Bereiche am Steilhang zur Pfahlbronner Straße hin gesichert, die Anlage insgesamt wurde zugänglicher gemacht. Zuletzt standen nur noch die drei Brunnenbecken auf der Aufgabenliste des Gartenamts.

Der Ausbildungsbetrieb Garten- und Landschaftsbau machte daraus ein Projekt für die Auszubildenden. Sie erarbeiteten unter Anleitung von Fachleuten ein Konzept zur Sanierung der Anlage, beschäftigten sich dabei intensiv mit dem Ausbildungsthema Wassertechnik im Garten- und Landschaftsbau und realisierten ihr Projekt dann auch eigenhändig. Dabei wurde die Brunnenstube samt Wassertechnik und Leitungen erneuert, in den Becken wurden neue Betonplatten verlegt, auf die Mauern der Pergolen in dem Bereich und auf die Sitzbänke montierten sie neue Auflagehölzer. Außerdem bepflanzten sie die Staudenbeete zwischen Brunnenbecken und Biergarten neu. Im Herbst kommen dann im Eingangsbereich zur Landhausstraße neue blühende Sträucher dazu. Die Arbeiten seien sehr aufwendig gewesen, sagt der Vorarbeiter im Ausbildungsbetrieb und Projektleiter Jens Burger. Und die jungen Auszubildenden – insgesamt waren es mehr als zehn – mussten mit ganz unterschiedlichen Hindernissen klar kommen.

Probleme mit Hitze und Hunden

Zum einen war da der Sommer an sich. „Es war sehr heiß“, sagen Burger und die Auszubildenden übereinstimmend. Deswegen begannen sie phasenweise schon um sechs Uhr morgens mit der Arbeit, um der größten Hitze ab dem frühen Nachmittag zu entgehen. Zum anderen gab es wiederholt Auseinandersetzungen mit Hundebesitzern, die die Grünanlage als Auslaufplatz für ihre Vierbeiner nutzen. „Wir haben morgens Stauden in die Beete gepflanzt, wenig später waren schon die Hunde drin“, erzählen sie. Darauf angesprochen, habe so manches „Herrchen“ mit Beschimpfungen reagiert.

Jetzt ist in der Oberen Klingenbachanlage alles weitgehend fertig. Die Brunnen plätschern bis zur Winterpause, die am 31. Oktober beginnt, täglich von 9 bis 18 Uhr. Im nächsten Frühjahr werden die Pumpen dann voraussichtlich in der zweiten Aprilhälfte wieder eingeschaltet.