Die Verwaltung, einige Händler und Gastronomen aus Backnang verpflichten sich, fair gehandelte Produkte anzubieten. Backnang ist jetzt die bundesweit 205. Kommune, die sich Fairtrade-Town nenne darf.

Backnang - Als die Sache erstmals im Backnanger Gemeinderat angesprochen wurde, war der städtische Wirtschaftsbeauftragte Ralf Binder noch nicht übermäßig begeistert gewesen. Er werde sich um den Wunsch einiger Stadträte, Backnang zu einer sogenannten Fairtrade-Town zu machen, kümmern, wenn es seine Zeit zulasse. Später sprach Binder dann immerhin von „einem interessanten Ansatz“.

 

Und jetzt, bei der offiziellen Ernennung der Murrstadt zur Fairtrade-Town, hat er gemeinsam mit seinen Kollegen der Verwaltung, mit Stadträten sowie mit den ehrenamtlichen Initiatoren des Projekts in den Jubel eingestimmt. Bei der kleinen Feierstunde im historischen Rathaus erklärte der Fairtrade-Ehrenbotschafter und Mitbegründer der Bewegung, Manfred Holz, Backnang sei die 205. Kommunen in Deutschland, die sich nun Fairtrade-Town nennen dürfe.

Die Stadtverwaltung, einige Händler und Gastronomen haben sich verpflichtet, fair gehandelte Produkte anzubieten. Während der Gemeinderatssitzungen wird beispielsweise fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt – das schon seit einiger Zeit und „aus vorauseilendem Gehorsam“, wie der Leiter des Hauptamts, Werner Hamann, neulich augenzwinkernd erklärt hatte. Bei der kleinen Feier wurden faire Säfte und Speisen serviert.

Der Verein, der den Titel vergibt, fordert unter anderem, dass in den ausgezeichneten Städten – je nach Größe der Kommune – eine bestimmte Anzahl an Einzelhändlern, Gastronomen oder Schulen fair gehandelte Produkte anbieten müssen. Die Kampagne der Fairtrade-Towns ist im Jahr 2000 in Großbritannien ins Leben gerufen worden. Die erste Fairtrade-Town war das englische Garstang. Mittlerweile gibt es weltweit gut 1000 Fairtrade-Towns.