Das Feuer in einer Sortieranlage in Backnang, bei dem am Freitagabend rund eine Million Sachschaden entstand, ist wahrscheinlich im angelieferten Müll entstanden.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Backnang - Vier Tage nach dem verheerenden Feuer in einer Müllsortieranlage in Backnang hat die Polizei Brandstiftung sowie einen technischen Defekt als Ursache weitgehend ausgeschlossen. Der Brandort in einem Gewerbegebiet im Süden der Murrstadt sei noch am Freitagabend, am Samstag sowie am Montag von Kriminaltechnikern untersucht worden, heißt es in einem Bericht des Polizeipräsidiums Aalen. Dabei hätten sich „keine Hinweise auf eine Fremdverursachung und damit keine Hinweise auf eine vorsätzliche Herbeiführung“ des Brandes ergeben. Auch eine technische Ursache gelte als „eher unwahrscheinlich“.

 

Brandherd vermutlich im Müll

Die Ermittler gingen derzeit vielmehr davon aus, „dass sich das Feuer aus unbekannter Ursache im Müll entzündete“, wie es in dem Zwischenbericht etwas kryptisch weiter heißt. Auf Nachfrage erläutert der Polizeisprecher Bernhard Kohn, dass derlei Brände in Müllanlagen gar nicht ungewöhnlich seien – wenngleich nicht mit solchen Auswirkungen.

Infrage komme beispielsweise, dass eine noch glimmende Substanz über die Mülltonne entsorgt worden sei. „Sie glauben gar nicht, was die Leute so alles wegwerfen“, so Kohn. Auch eine spontane Selbstentzündung als Brandursache sei möglich, weil etwa Stahlwolle und Batterien miteinander in Kontakt gekommen sein könnten. „So etwas passiert leider immer wieder“, sagt der Polizeisprecher.

Sachschaden im siebenstelligen Eurobereich

In der Backnanger Sortieranlage wurden Abfälle aus gelben Säcken und Restmülltonnen gelagert. Das Feuer war am Freitagabend gegen 20.35 Uhr ausgebrochen. Das Gebäude brannte nahezu völlig nieder, eine stinkende, 70 bis 100 Meter hohe Rauchsäule war bis in den Nachbarkreis Ludwigsburg zu sehen. Die Anwohner waren zunächst aufgefordert worden, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Nach Einschätzung der Polizei und der Feuerwehr sind aber keine größeren Umweltschäden entstanden.

Von dem Gebäude ist wohl nichts mehr zu retten. Laut groben Schätzungen der Polizei liegt der Sachschaden bei etwa einer Million Euro, Genaueres aber müsse ein Gutachten zeigen. Dies freilich sei Sache des Eigentümers.