Zwischen dem Bad Boller Schulzentrum und dem Kleintierzüchter-Heim tut sich was. Die Arbeiten für den Bau der neuen Sporthalle kommen gut voran. Noch liegt das „Jahrhundertprojekt“ im Plan – zeitlich wie finanziell.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Bad Boll - Seit einigen Wochen wird zwischen dem Bad Boller Schulzentrum und dem Kleintierzüchterheim im Erlengarten kräftig gebuddelt. Schritt für Schritt wird dort die von Bürgermeister Hans-Rudi Bührle als „Jahrhundertprojekt“ apostrophierte neue Sporthalle errichtet. Die Erdaushubarbeiten sind bereits abgeschlossen. Spätestens Mitte Oktober soll auch die Bodenplatte fertig sein. Die Dimension des Bauwerks ist bereits abzusehen, zwar nicht von der Höhe, aber von der räumlichen Ausdehnung her.

 

Der Eingangsbereich, der Medien- und der Aufzugsschacht sind bereits deutlich zu erkennen. „Auch sonst liegen wir im Plan“, sagt Reinhard Orlinski, der vom verantwortlichen Luxemburger Büro Jim Clemes als Bauleiter eingesetzt worden ist. „Große Überraschungen sind bislang ausgeblieben“, ergänzt der Bad Boller Bauamtsleiter Andreas Milde. Zwar bekomme man vom Land statt der erhofften 600 000 Euro lediglich 190 000 Euro an Zuschüssen. Und auch bei der Ausschreibung des Rohbaus seien die Kosten etwas höher ausgefallen als kalkuliert.

Geologe Joachim Hönig: „Wasseraustritt nicht dramatisch“

„Dafür haben wir bei den Holzbauarbeiten ein wesentlich besseres Ergebnis erzielt als erwartet“, berichtet Milde. Statt der kalkulierten Million, beliefen sich die Ausgaben in diesem Bereich nun auf rund 825 000 Euro. „Alles in allem liegt der Rahmen nach wie vor in der prognostizierten Größenordnung von unter fünf Millionen Euro“, fügt der Bauamtsleiter hinzu.

Auf der Baustelle gab es ebenfalls keine unliebsamen Ausreißer. Zwar trat beim Ausgraben, wie von einem Gutachter vorhergesagt, an zwei Stellen ein wenig Wasser zu Tage. Allerdings konnte der Geologe Joachim Hönig rasch Entwarnung geben. „Nichts Dramatisches“, lautete seine Einschätzung. Reinhard Orlinski ist deshalb froh, dass darauf verzichtet worden ist, die Sporthalle, wie ursprünglich vorgesehen, tiefer zu legen: „Die Expertise im Vorfeld war wichtig, sonst hätten wir womöglich unser blaues Wunder erlebt.“

Der Bauzeitenplan enthält keine Winterpause

Weil beim Bau der neuen Sporthalle auch sonst nichts dem Zufall überlassen werden soll, nimmt der Bauleiter, der praktischerweise in Reichenbach/Fils zu Hause ist, seine Aufgabe sehr genau. Einmal pro Woche finden vor Ort Besprechungen mit den Handwerkern und der Verwaltung statt. Dabei geht es um den Baufortschritt, um erforderliche Einrichtungen und Anschlüsse, um Kosten und Preise, um Sicherheitsfragen und Versicherungsbestimmungen. Abweichungen von den ursprünglichen Plänen müssen ebenso verhandelt werden wie andere kurzfristig notwendig werdende Veränderungen.

Andreas Milde ist daher alles andere als unglücklich darüber, dass Orlinski in direkter Nachbarschaft wohnt. „Wir können aufgrund der kurzen Wege schnell reagieren, bevor etwas aus dem Ruder läuft“, sagt er, wohl wissend, dass durchaus noch die eine oder andere Unwägbarkeit drohen könnte. So beinhalte der Bauzeitenplan keine längere Winterpause, fährt er fort. Die Konsequenz macht Reinhard Orlinski deutlich: „Wird der Winter richtig streng, so dass wir für längere Zeit aussetzen müssen, kommt das hinten drauf, weil die verarbeitenden Maßnahmen nur bis zu einer gewissen Temperatur möglich sind.“

Der Termin für die Fertigstellung ist aus diesem Grund auch noch nicht genau fixiert. „Wir gehen im Moment noch davon aus, dass wir im Herbst 2015 fertig sein können. Wir sprechen aufgrund der Unwägbarkeiten aber von Ende 2015“, sagt Milde. Und auch der Bauleiter ist vorsichtig: „Die Erfahrung zeigt, dass es immer gewisse Verschiebungen geben kann.“