Der Bau zweier Rampen für die Unterführung ist schwer umzusetzen und wäre sehr teuer.

Bad Cannstatt - Steile Treppen, unschöne Fliesen und Dunkelheit: Die Unterführung am Ebitzweg ist bei Fußgängern wenig beliebt – und gehört doch für viele Kinder und Jugendliche zum täglichen Schulweg. Viele Senioren tun sich schwer, für Rollstuhlfahrer und Mütter mit Kinderwagen stellt sie gar ein unüberwindliches Hindernis dar. Seit Jahren fordert der Cannstatter Bezirksbeirat deshalb, die Verbindung barrierefrei umzubauen. Susanne Scherz vom Stadtplanungsamt brachte das Gremium in dessen jüngster Sitzung auf den neuesten Stand der Dinge.

 

„Technisch wäre der Umbau machbar“, sagte die Stadtplanerin. Über zwei 81 und 74 Meter lange Rampen könnte der Höhenunterschied von rund vier Metern ohne Treppen überwunden werden. Zu empfehlen sei die Maßnahme allerdings nicht. „Die Umsetzung birgt erhebliche Probleme“, sagte Scherz. Diese begännen damit, dass viele der für die Rampen benötigten Flächen nicht der Stadt, sondern verschiedenen Privateigentümern gehörten. Die Gehwege würden durch die Rampen schmaler, das Baurecht müsste erst neu geklärt werden, sagte Scherz. Nicht zuletzt würde der Bau zweier derart langer Rampen einen erheblichen Eingriff in die Grünflächen bedeuten – und dabei einen Millionenbetrag verschlingen. „Inhaltlich wäre die Maßnahme zu begrüßen, aber es gibt große Hürden“, so Scherz. Sie ergänzte: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Rampenlösung nicht absehbar.“ Von Aufzügen riet Scherz dem Bezirksbeirat ab. Diese müssten sehr groß sein, um auch Fahrräder darin transportieren zu können und zögen Vandalismus an. „Es ist keine praktikable Lösung in Sicht“, fasste Scherz zusammen.

Eine Verbesserung der Gesamtsituation soll es aber dennoch geben. Zumindest die Gestaltung soll schon bald schöner werden, nachdem die Unterführung auch in der Bewertung des Kinder- und Jugendforums durchgefallen war. „Derzeit wird an der Beleuchtung gearbeitet“, sagte Susanne Scherz. Außerdem sei geplant, die Vitrinen in der Unterführung in Zukunft ansprechend zu gestalten.

Den Grünen und der SPD im Bezirksbeirat ist das nicht genug. „Wir haben immer eine barrierefreie Verbindung gefordert und werden daran auch festhalten“, sagte Peter Mielert (Grüne). Das konservative Lager äußerte sich zurückhaltender. „Alles ist natürlich wünschenswert, man muss aber auch die Grenzen des Machbaren sehen“, sagte Gerhard Veyhl (Freie Wähler). Doris Höh (FDP) bezeichnete es als unsinnig, für einen Millionenbetrag jede Menge Grünfläche zuzupflastern.