121 in Baden-Württemberg lebende Flüchtlinge wurden jetzt in den Kosovo abgeschoben. Zwischenfälle gab es bei der Abschiebung nicht.
 

Karlsruhe - Am Baden-Airpark bei Karlsruhe sind am Dienstag 121 Flüchtlinge in das Kosovo abgeschoben worden. Alle Flüchtlinge lebten zuletzt in Baden-Württemberg, sagte ein Sprecher des zuständigen Regierungspräsidiums Karlsruhe. Zwischenfälle gab es laut einer Flughafen-Sprecherin nicht. Die Flüchtlingsorganisation „Freiburger Forum gegen Ausgrenzung“ hatte schon am frühen Morgen mit Mahnwachen in Freiburg gegen die Abschiebung protestiert. Die Flüchtlinge wurden unter anderem aus Heidelberg und Mannheim abgeholt; auch von dort meldete die Polizei keine Zwischenfälle.

 

Zuletzt waren Anfang April 66 Menschen aus dem Kosovo in ihr Heimatland zurückgebracht worden, 32 davon aus Baden-Württemberg. Davor hatte es in diesem Jahr bereits sechs andere Sammelabschiebungen vom Baden-Airpark aus gegeben, unter anderem nach Serbien und Mazedonien. Insgesamt wurden aus Baden-Württemberg in diesem Jahr bereits 630 Menschen abgeschoben; im Jahr 2014 waren es 1211.

Die Zahl der Flüchtlinge aus dem Kosovo war angesichts der miserablen wirtschaftlichen Lage dort Anfang des Jahres dramatisch gestiegen. Im Januar waren 1306 Menschen in den Südwesten gekommen, im Februar mehr als 2060, bevor ihre Zahl in März wieder auf 619 fiel. Die Liste der Herkunftsländer führt in den ersten drei Monaten aber immer noch das Kosovo mit rund 21 Prozent aller Neuzugänge an, gefolgt von Gambia (13) und Albanien (11). Flüchtlinge aus Syrien machen rund 8 Prozent aus.

In Baden-Württemberg werden im laufenden Jahr nach aktueller Prognose insgesamt 33 000 neue Flüchtlinge erwartet. 2014 stellten knapp 26 000 Menschen erstmals einen Antrag auf Asyl.