In Baden-Württemberg wird es in naher Zukunft keinen regulären islamischen Religionsunterricht geben. Die ursprünglich geplante Einführung zum Schuljahr 2018/2019 ist nicht zu halten. Hier gibt es die Gründe.

Stuttgart - Die Einführung eines regulären islamischen Religionsunterrichts in Baden-Württemberg verzögert sich weiter. Eine Sprecherin des Kultusministeriums in Stuttgart bestätigte am Donnerstag einen Bericht der „Südwest Presse“, wonach die ursprünglich geplante Einführung zum Schuljahr 2018/2019 nicht zu halten ist. Als Gründe nannte sie eine Reihe noch offener Fragen.

 

Dabei geht es auch um Vorwürfe gegen die Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib). Der Verband steht im Verdacht, türkischen Stellen Informationen über Anhänger der Gülen-Bewegung zugeleitet zu haben. Die türkische Regierung macht die Bewegung des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen für den gescheiterten Putschversuch der Streitkräfte gegen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verantwortlich. Der Landesvorsitzende von Ditib im Südwesten, Erdinc Altuntas, hatte den Spionage-Vorwurf zurückgewiesen.

Seit dem Schuljahr 2006/2007 läuft in Baden-Württemberg ein Modellprojekt zum islamischen Religionsunterricht. Derzeit nehmen daran rund 5900 Schüler an 93 öffentlichen Schulen teil.