In Baden-Württemberg verändert sich das Wetter. Die Sommer werden trockener, die Jahresdurchschnittstemperatur steigt und die Winter werden feuchter. Darauf will sich das Land einstellen.

Stuttgart - Die Sommer werden trockener, die Winter niederschlagsreicher - Land, Kommunen, Betriebe und Verbände müssen nach Auffassung der Regierung mit neuen Ideen dem Klimawandel begegnen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur im Südwesten ist von acht Grad Celsius im Jahr 1900 auf heute über neun Grad Celsius gestiegen. Das Umweltministerium hat eine Strategie erarbeitet, um das Land auf die Folgen der Erderwärmung vorzubereiten.

 

„Neben dringend notwendigen Maßnahmen für einen wirksamen Klimaschutz müssen wir uns auch überlegen, wie wir unser Land vor den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels schützen und wie wir mögliche Chancen nutzen können“, unterstrich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart.

Die Strategie umfasst neun besonders vom Klimawandel betroffene Bereiche, für die jeweils bis zu zehn Maßnahmen vorgeschlagen werden. Dazu gehören die Komplexe Gesundheit, Stadt- und Raumplanung, Land-, Wald- und Forstwirtschaft, Tourismus sowie Wasserhaushalt. Das 150 Seiten starke Papier enthält Empfehlungen und Umsetzungsvorschläge für die Akteure - Land, Stäfdte und Gemeinden, Unternehmen sowie Verbände.

So sollten die touristischen Anbieter naturnahe regionale Angebote ausbauen. „Auf Nachfrageänderungen zu warten, führt nicht zum Ziel“, heißt es in dem Papier. Negativ betroffen vom Klimawandel sind Betriebe, die auf Wintersport setzen. Bis auf die höchsten Lagen werde die Schneesicherheit deutlich abnehmen. Für tiefer gelegene Lift- und Loipenanlagen steige das Risiko, unwirtschaftlich zu werden. Andererseits könne das angenehme Klima in den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald ihre Attraktivität in heißen Sommern steigern.