Im Südwesten ist die Zahl der Drogentoten wieder gestiegen. Im ersten Halbjahr 2016 starben insgesamt 92 Menschen in Folge des Konsums illegaler Rauschmittel. Das sind 30 Rauschgifttote mehr als im Vorjahreszeitraum.

Stuttgart - Die Zahl der Drogentoten in Baden-Württemberg ist weiter gestiegen. Laut Innenministerium in Stuttgart starben im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 92 Menschen in Folge des Konsums illegaler Rauschmittel. Das sind 30 Rauschgifttote mehr als im Vorjahreszeitraum (62). Unter den diesjährigen Toten waren 77 Männer und 15 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei 36,9 Jahren und war damit etwas niedriger als im Jahr zuvor mit 37,2 Jahren.

 

Die größte Rolle spielte laut Ministerium mit 28 Fällen Heroin. Häufige Todesursache war auch der Mischkonsum von Substitutionsmitteln mit anderen Stoffen - dies verursachte 15 Todesfälle. In 9 Fällen war das Ausweichmittel Fentanyl mitursächlich für einen Rauschgifttodesfall, davon in 3 Fällen die alleinige Todesursache. Fentanyl ist ein Narkosemittel, das auch als starkes, verschreibungspflichtiges Schmerzmittel eingesetzt wird, schnell süchtig macht und zur großen Gruppe der Opioide gehört.

In 5 Fällen verursachte der Konsum neuer psychoaktiver Stoffe (NPS) allein oder in Kombination mit anderen Drogen, Medikamenten oder Alkohol den Tod, wie ein Ministeriumssprecher erklärte. Damit gab es im ersten Halbjahr 2016 bereits einen Todesfall durch NPS mehr als im Gesamtjahr 2015. NPS sind meist synthetische Substanzen, die gelegentlich auch als „Designerdrogen“ bezeichnet werden. Der Konsum von NPS kann schwere Folgen nach sich ziehen: Die Symptome reichen von Übelkeit, heftigem Erbrechen, Herzrasen und Orientierungsverlust über Kreislaufversagen, Ohnmacht, Lähmungserscheinungen, Wahnvorstellungen bis hin zum Versagen der Lebensfunktionen.